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Vom Material bis zur Produktion

Nachhaltige Kaufentscheidungen: Worauf Kunden wirklich achten

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Nachhaltigkeit: Ein Thema, das sich in den vergangenen Jahren vom Trend zum Must-have entwickelt hat. Kunden haben ein neues Mindset und eine gesteigerte Erwartungshaltung entwickelt. Es zählt nicht mehr nur, wie ein Möbelstück aussieht, sondern auch wie es hergestellt wird. Worauf Kunden beim Kauf besonders achten und welche Kriterien Hersteller erfüllen müssen, um von einer veränderten Käuferschaft als nachhaltig wahrgenommen zu werden.

Einkaufstasche, auf der ein Smartphone liegt

Einkaufstasche, auf der ein Smartphone liegt

Drei Säulen, ein Klimaziel

Ein Blick in die Nachrichten reicht, um zu verstehen, dass sich etwas ändern muss: Klimawandel, Hungersnöte, Plastikmüll in den Meeren und Artensterben. Die Liste der Umweltsünden ist lang – und dauerhaft präsent, für Wirtschaft und Konsumenten. In Zeiten, in denen Kunden sich immer besser informieren und kritischer gegenüber Unternehmen werden, ist es wichtig, wirklich nachhaltig zu sein – und das auch zu beweisen. Aber was genau bedeutet Nachhaltigkeit eigentlich?

Bereits in den 1990er Jahren entstand das Drei-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit, in dem die wichtigsten Kriterien definiert wurden:

1. Ökologie

Die ökologische Nachhaltigkeit fordert Unternehmen dazu auf, sich für einen bewussten Umgang mit Wasser, Energie und endlichen Rohstoffen einzusetzen. Unter diesem Aspekt geht es darum, die Umwelt mit einzuschließen und natürlich Ressourcen zu schonen.

2. Soziales

In der Säule der sozialen Nachhaltigkeit steht der Mensch im Mittelpunkt. Das bezieht sich auf menschenwürdige Arbeitsbedingungen, faire Löhne, die Umsetzung von Arbeitnehmerinteressen und die Option auf Aus- und Fortbildung. Auch das gesellschaftliche Interesse wird in der sozialen Nachhaltigkeit berücksichtigt.

3. Ökonomie

Ökonomische Nachhaltigkeit beschäftigt sich vor allem damit, wie Unternehmen gut wirtschaften können. Denn auch nachhaltige Unternehmen müssen Gewinne erzielen, um diese wiederum in umweltfreundliche Prozesse zu investieren. Es geht darum, langfristige Strategien zu entwickeln, um den Profit zu maximieren, ohne der Umwelt zu schaden.

Mit welcher Gewichtung die drei Säulen ins Unternehmen integriert werden, bleibt ihnen selbst überlassen. Die Lebensmittel- und Bekleidungsbranche beweist jedoch, dass es sich lohnt, die eigenen Prozesse umweltfreundlicher zu gestalten.

Andere Branchen machen es vor

Vor allem in der Fashion- und Lebensmittelindustrie ist nachhaltiger Konsum in den vergangenen Jahren ein lukratives Geschäftsmodell geworden. Von 2010 bis 2020 ist das Marktvolumen von Biolebensmittel um fast 10 Millionen Euro gestiegen. Auch im Fashionmarkt ist das Einkaufverhalten von Nachhaltigkeit geprägt: So versuchten schon 2019 78% beim Einkauf nachhaltiger zu handeln. Während viele ressourcenschonende Produkte im Supermarkt oder der Bekleidungsindustrie bereits etabliert sind, steigt die Nachfrage nach umweltfreundlichen Alternativen stetig – auch in der Einrichtungsbranche.

Verbraucher und Verbraucherinnen ändern ihr Konsumverhalten und stellen neue Ansprüche an Hersteller . Laut einer Umfrage von Statista im Februar 2021 achten mehr als ein Drittel der Befragten beim Kauf neuer Produkte darauf, dass das Unternehmen sozial und ökologisch nachhaltig handelt – Tendenz steigend.

Stühle von Thonet

Zeitlos und qualitativ hochwertig: Thonet steht seit mehr als 200 Jahren für nachhaltiges Produktdesign. Foto: Thonet

Infografik zu dem Thema nachhaltige Produkte und Services

Die Infografik zeigt, worauf Kunden beim Kauf umweltfreundlicher Produkte achten und was nachhaltigen Service für sie ausmacht. (Infografik: imm cologne)

Die wichtigsten Nachhaltigkeitskriterien für Kunden

Einer aktuellen Studie zufolge sind 51 Prozent der Befragten der Überzeugung, dass sie sich durch bewusstes Einkaufen aktiv gegen den Klimawandel einsetzen. Die Käuferschaft wird sensibler und sieht Konsum nicht mehr nur als reine Befriedigung der eigenen Bedürfnisse, sondern auch als ihre Verantwortung.

Mehr als die Hälfte aller Befragten achtet auf umweltschonende Verpackung und tierversuchsfreie Ware. 80 Prozent sehen hier die Hersteller noch vor dem Gesetzgeber in der Verantwortung, das Verpackungsaufkommen deutlich zu reduzieren. Für knapp die Hälfte sind fair gehandelte und erzeugte Produkte wichtig. Dazu zählt auch das verwendetet Material. Vierzig Prozent achten besonders darauf, dass das Produkt aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wurde – zum Beispiel Bambus, recycelter Verpackungsmüll oder auch ausgefallene Stoffe wie Kaffeesatz . Regionalität ist für immerhin 45 Prozent ein wichtiges Kaufkriterium. Durch lokalen Anbau und Produktion können lange Transportwege vermieden und so CO2 eingespart werden.

Neben Materialien und Produktion legen 40 Prozent aller Befragten Wert auf bewussten Konsum. Also die bewusste Entscheidung für weniger, aber dafür qualitativ hochwertige, langlebige und wandelbare Produkte , die gut für die Umwelt sind. Der Möbeldesigner Thonet ist bereits seit dem 19. Jahrhundert absoluter Pionier in diesem Bereich. Mit dem Freischwinger hat Thonet einen Stuhl auf den Markt gebracht, der bis heute als Klassiker im Interior Design gilt – und eine andere Seite des nachhaltigen Produktdesigns verkörpert. Einrichtungstrends wandeln sich stetig und verlangen nach vermeintlich neuen Möbeln. Klassiker wie der Stuhl von Thonet passen sich durch ihren zeitlosen Look jedem Stil an und haben dadurch über Jahrzehnte Bestand.

Infografik: Wo informieren sich Kunden über Nachhaltigkeit

Die Infografik zeigt, worauf Kunden beim Kauf umweltfreundlicher Produkte achten und was nachhaltigen Service für sie ausmacht. (Infografik: imm cologne; Icons made by Freepik from www.flaticon.com)

Nachhaltige Kommunikation: Nicht nur behaupten, sondern beweisen

Greenwashing: Ein Schlagwort, dass gemeinsam mit dem Thema Nachhaltigkeit in den vergangenen Jahren immer wieder fällt. Darunter versteht sich eine PR-Methode, die Kunden ein umweltfreundliches und verantwortungsbewusstes Image suggeriert. Quasi das Reinwaschen der eigenen Aktivitäten, ohne wirklich nachhaltig zu Handeln.

In Zeiten, in denen Konsumenten bereit sind, für umweltschonende Produkte mehr auszugeben, wittern viele Unternehmen ein lukratives Geschäft. Doch hier ist Vorsicht geboten. Mittlerweile sind Kunden deutlich sensibler geworden und informieren sich genau über umweltbewusstes Handeln – das eigene und das von Unternehmen. Einer aktuellen Studie von KPMG zufolge informieren sich insgesamt 85 Prozent über Nachhaltigkeit, davon knapp über die Hälfte im Internet. Es gilt also: Tue Gutes und sprich darüber. Wer eine umweltfreundliche Unternehmensausrichtung praktiziert, sollte das ganz offen und transparent kommunizieren.

Knapp 70 Prozent der Studienteilnehmer wünschen sich deutlichere Informationen darüber, wie nachhaltig bestimmte Produkte wirklich sind. Aufgrund der vielen unterschiedlichen Nachhaltigkeitskriterien ist es für Konsumenten oft schwer nachzuvollziehen, wie „grün“ ein Möbelstück wirklich ist. Siegel können Abhilfe schaffen . Sie geben Verbrauchern eine erste Orientierung und Unternehmen liefern dadurch den Beweis für ihr nachhaltiges Handeln.

Was viele Kunden nicht wissen: Anerkannte Nachhaltigkeitssiegel geben auch Auskunft darüber, wie gesund ein Produkt ist. Peter Bachmann, Leiter des Sentinel Haus Instituts, beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema Wohngesundheit. Denn Möbel können durch giftige Stoffe, wie beispielsweise Leim, nicht nur schlecht für die Umwelt, sondern auch für die Gesundheit sein. Gemeinsam mit Anne Zuber von Schöner Wohnen spricht Peter Bachmann im Interview darüber, wie die Einrichtungsbranche Wohngesundheit und Nachhaltigkeit in Einklang bringen kann und welche Chancen das eröffnet.

Der Matratzenhersteller Schlaraffia zeigt, wie es geht. Das Unternehmen hat sich der Nachhaltigkeit verschrieben und kommuniziert das auch deutlich auf der eigenen Website. Kunden können sich hier ausführlich darüber informieren, woher das Material für die Matratzen stammt und wie diese produziert werden. Zusätzlich dazu sind alle nachhaltig hergestellten Produkte der Firma mit einem eigenen Label versehen. Die Kombination aus Label und transparenter Kommunikation sind ein Paradebeispiel für eine glaubwürdige und nachhaltige Unternehmensausrichtung.

Wie Nachhaltigkeit langfristig funktionieren kann

Nachhaltigkeit ist längst mehr als ein Trend. Es ist das neue Mindset einer Käuferschaft, die sich aktiv für die Umwelt einsetzt. Wer heute in umweltschonende Herstellungsprozesse investiert und im eigenen Unternehmen ein Umdenken anstößt, setzt sich an die Spitze der Einrichtungsbranche und einer nachhaltigen Zukunft. Einige Pioniere der Branche haben das bereits erkannt und zeigen, wie Nachhaltigkeit als Geschäftsidee erfolgreich funktionieren kann.

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