Interview Esther Jongsma zu Installation Circles imm cologne 2024
Esther, mit welchen Ideen beschäftigt ihr euch bei eurer Arbeit, und wie spiegeln diese sich bei den Installation Circles wider?
Wir wollen mit einem Minimum an Material zu optimalen Lösungen kommen. Das ist unser Ansatz zu nachhaltigen Produkten. Wir wollen beweisen, dass man auch mit einem Weniger Material große, eindrucksvolle Installationen kreieren kann – zum Beispiel mit modularen Leuchten-Systemen, mit denen sich kleine wie große Lichtskulpturen realisieren lassen. Dabei setzen wir auch gerne lichtdurchlässige Materialien wie Kunststoffe und Glas ein. Unsere Produkte sollen Berührungsängste nehmen und einen spielerischen, interaktiven Charakter haben. Schließlich birgt die Niedervolt-Technologie keine Gefahr mehr. Wir haben uns sehr schnell an Touchscreens gewöhnt und werden an immer mehr Schnittstellen in direkten Kontakt mit elektrischen Tools treten. Auch Leuchtsysteme sollten daher nicht mehr ständig versteckt oder hinter Wänden und Verkleidungen verborgen werden. Genau das zeigen wir in unserer Installation auf der imm cologne: den spielerischen Umgang mit einem modularen Leuchtensystem, das als Tool für individuelle, kreative Anwendungen genutzt werden kann. Im privaten Bereich genauso wie in der Architekturbeleuchtung.
Im Wohnbereich werden aber doch hauptsächlich Leuchten eingesetzt, die wie Objekte aufgefasst werden, oder?
Ja, das wird auf der Messe natürlich dominieren. Aber wir gehen einen neuen Weg und fassen Licht und Leuchte anders auf. Es ist eigentlich kein Leuchtobjekt, das wir gestalten, sondern ein Lichtsystem – etwas, das Form und Charakter verändern kann.
Wie wird das konkret aussehen?
In unserer Installation werden wir einen dunklen Raum und einen diesen umgebenden offenen Raum mit ein und demselben System bespielen. Im ersteren werden wie die Home-Situation demonstrieren, im offenen Raum die architektonischen Beleuchtungsmöglichkeiten in Form einer großen Lichtskulptur zeigen. Dann wird man erkennen, dass dasselbe System auch in kleinerer Anwendungsform für private Lösungen attraktiv ist. Und dass man auf diese Weise eine Lichtskulptur in kleinerem Maßstab erhält. Die Installation soll zeigen, dass man mit einem System alle möglichen Arten von Objekten kreieren kann und es keine kategorische Trennung zwischen der Beleuchtung privater Räume und Architekturprojekte gibt – der Übergang ist fließend.
Was ist für euch das Spannendste an der Aufgabe, diese Circle Installation zu gestalten?
Die Installation trägt ja den Titel „Impact of Light“ – und genau damit spielen wir. Es bleibt immer ein Überraschungsmoment, was das Licht macht, wie es vor Ort wirkt. Es ist eine tolle Gelegenheit, das auszutesten, mit den Positionen der Leuchten im kreisförmigen Aufbau zu arbeiten und einen Raum zu gestalten. Die Installation wird den Charakter einer Skulptur haben, die von Weitem zu sehen und intuitiv verständlich ist. Wir freuen uns darauf, mit Architekten wie mit Usern darüber ins Gespräch zu kommen und ihnen unsere Idee von Licht und Beleuchtung zu zeigen.