Das waren die Highlights der interzum 2023

Ein Aspekt zeichnete sich auf der interzum 2023 an jedem einzelnen Messestand ab: Die Möbelzulieferer-Branche wird mit jedem Jahr grüner! Inspiriert vom Megatrend Neo-Ökologie entfaltete sich die Messe zum Hotspot für neue Produktlösungen, die weniger Energie, Ressourcen und CO2 verbrauchen. Auf einer Bruttoausstellungsfläche von rund 163.000 m² wurde Messebesuchenden ein breites Feld an kreativen und umweltschonenden Innovationen geboten.

Ein paar Beispiele gefällig? Die Firma Love Home Fabrics präsentierte unter anderem das weltweit erste komplett recycelte Handtuch, Leggett & Platt die erste komplett recyclebare Matratze! Die perfekte Ergänzung lieferte der SmartSleeve Circular der Firma BekaertDeslee, ein aus Meereskunststoffabfällen hergestellter Matratzenschoner, ebenfalls 100 % recyclebar und in verschiedenen Variationen für jeden Bedarf erhältlich – den Matratzenschoner gibt es beispielsweise auch mit einem wärmenden und einem kühlenden Stoff auf der Vorder- und Rückseite. Allergikerinnen und Allergiker dürfen sich zudem über eine Variante mit einem antiallergenen Stoff freuen. Das zirkulär aufgebaute Trend Forum „Textile & Machinery“ hat dieses Jahr mit seinem Leitthema „Mattress Recycling – From Linear to Circular” noch nicht eingesetzte Recycling-Möglichkeiten am Beispiel des Lebenszyklus einer Matratze näher beleuchtet – und bot somit die ideale Ergänzung zu Ausstellern wie Leggett & Platt und BekaertDeslee.

Materialien im Wandel: Diesen Fokus setzte auch das Trend Forum „Function & Components“ mit seinem Oberthema „Furniture in Change – Shifting Boundaries“. Als Hotspot für zukünftige, zirkulär konzipierte Produktwelten präsentierte etwa die Firma Häfele ein neues Schubkastensystem, dessen Komponenten jederzeit problemlos recycelt werden können. Spannende Einblicke, wie Potenziale bei der Material- und Gewichtseinsparung ausgeschöpft werden können, bot derweil die Firma Hettich. In Zusammenarbeit mit der TH Rosenheim ging man der Frage auf den Grund, was nötig ist, um das Transportvolumen von Kleiderschränken auf das Wesentliche zu minimieren.

Doch nicht nur bahnbrechende Produktneuheiten gaben einen Blick auf eine nachhaltigere Zukunft in der Möbelindustrie frei, einige Unternehmen nutzten zudem ihren Messeauftritt für ein bewusstes Statement: Vauth-Sagel lässt im Nachgang der Messe für jeden Besucher und jede Besucherin einen Baum pflanzen und verwertet einen Großteil seines Messestandes wieder – genauso wie die Firma Alvic und zahlreiche andere Ausstellerinnen und Aussteller.

Unter dem Leitgedanken „Sustainability Matters“ zeigte das Trend Forum „Materials & Nature“ interessante Rohstoff-Alternativen zu herkömmlich eingesetztem Material: Die Fassadenfliese Cellular schafft beispielsweise mithilfe von hohlen, keramischen Kacheln einen idealen Lebensraum für Luftalgen und bringt somit grüne Ästhetik mit einem verbesserten Klima stilvoll in Einklang. Die Firma Schorn & Groh setzt den Leitgedanken des Forums bereits erfolgreich um: Mit ihrem Holztextil „NUO“, das als eine nachhaltige und vegane Alternative zu Leder vielseitig eingesetzt werden kann, faszinierten sie zahlreiche Messebesuchende. Ob in der Mode-, Möbel- oder Automobilindustrie, die Möglichkeiten scheinen grenzenlos zu sein. Sowohl in Schuhen als auch in Form einer Verkleidung für Sessel, sogar als Vorhang – das gepresste und gelaserte Holz von Schorn & Groh macht richtig was her! Neben Lob und Bewunderung gab es für dieses außergewöhnliche Material den interzum Award 2023 obendrauf – herzlichen Glückwunsch!

Neben spannenden Messeauftritten und Trend Foren bot der „Boulevard of Sustainability“ einen abwechslungsreichen Einblick in die neuesten Trends und Innovationen rund um nachhaltige Materialien, Produkte und Lösungen. Die Firma Egger brachte Besucherinnen und Besuchern hier zum Beispiel näher, wie die wertvolle Ressource Holz mittels Kreislaufwirtschaft geschont werden kann.

Die Wohnräume pro Kopf werden insgesamt kleiner, zudem wächst der Wunsch nach einem Zuhause, in dem man sich kreativ entfalten kann. Doch wie kann man diesen beiden Bedürfnissen gleichzeitig gerecht werden? Die Firma Hettich weiß es: Ihre Dreh- und Schwenkbeschläge ermöglichen es, Möbelelemente mit einer smoothen Rotationsbewegung von innen nach außen zu kehren. Diese Technik ist unbegrenzt einsetzbar, vom Wohnzimmerregal bis hin zur Kücheninsel lassen sich Wohnräume mit nur einer eleganten Drehung flexibel umgestalten. So haben Verbraucherinnen und Verbraucher auch bei begrenztem Wohnraum maximale Freiheit.

Vauth-Sagel präsentierte einen Beschlag, mit dem sich ein Schrankelement im Moment des Ziehens nach unten absenkt – und somit vor allem kleineren Menschen zugutekommt. Da der Beschlag sich nicht nur nach unten, sondern zugleich auch nach vorne absenkt, ist der darunterliegende Schrankplatz weiterhin nutzbar.

„24 Volt, 60 Watt im Schubkasten“ – inspiriert von diesem Konzept stellte die Firma Blum ihre Problemlösung „Amperos“ vor: Sie gibt Möbeln eine Funktion, indem diese beispielsweise mit Licht und vielseitigen Lademöglichkeiten ausgestattet werden. Interior und Elektronik werden so zu einem harmonischen Ökosystem, das viel Platz spart!

Was uns die Pandemie-Jahre in Bezug auf die eigenen vier Wände gelehrt haben: Sie sollen fröhlich und lebendig sein! Konsumentinnen und Konsumenten wollen aus diesem Grund zunehmend kräftige Farbtöne in ihre Wohnräume integrieren – Kreativität ist gefragt. Das heißt konkret: Modernes Interior hebt sich ab und setzt klare Akzente. Dieser Trend entfaltet sich im gesamten Interior, selbst im Badezimmer. Ein Waschbecken im satten Olivgrün macht doch auch ganz schön was her!

Darüber hinaus setzt sich der Wunsch nach Flexibilität und Unabhängigkeit auch in den eigenen vier Wänden durch: Feste Raumstrukturen und Funktionen heben sich zunehmend auf und fließen elegant ineinander über. Diesen Trend visualisierte die Firma Schattdecor mit einem inspirierenden Messeauftritt, bei dem die Raumgrenzen von Badezimmer, Wohnzimmer und Küche unter dem Leitkonzept „Freiraum“ sanfte Übergänge bildeten. Als Oberflächenspezialist stellt die Firma umweltfreundliche Lacklaminatoberflächen auf PET-Basis her, die im Interior für neu geschaffene Wohnwelten kreativ eingesetzt werden können.

Neben Nachhaltigkeit und Flexibilität ist auch der Nutzen einzelner Möbelstücke weiter in den Fokus gerückt. Ein sinnhaftes Beispiel ist das Biophilic Design , bei dem Grünpflanzen in die Wohnräume integriert werden. Das sieht nicht nur schick aus, sondern sorgt zudem für eine gute Luftqualität in den eigenen vier Wänden – und fördert somit die Gesundheit. . Im Sinne des Komforts werden funktionale Komponenten zudem schlanker und dezenter: Die Firma Salice präsentierte passend hierzu ihr Scharnier Conecta, das vollständig in der Tür und in der Seite eines Möbelstücks verborgen bleibt.

Die Zulieferer-Branche ist nachhaltig, innovativ und fortschrittlich – wer nur einen Tag auf der interzum 2023 verbracht hat, konnte sich davon selbst überzeugen. Was außerdem nun unumstritten sein dürfte: Umweltbewusste und platzsparende Lösungen bedeuten keine Abstriche im Design, im Gegenteil, sie inspirieren zu kreativen und außergewöhnlichen Produktneuheiten! Wir dürfen gespannt sein, was für spannende Projekte die Zukunft der Zulieferer-Branche bereithält.

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