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Barrierefreies Design

Schon heute auf die Ansprüche von Morgen reagieren

Der Blick in den Spiegel zeigt uns manchmal: Wir werden nicht jünger. Dieses Phänomen betrifft unsere gesamte Gesellschaft – auch im übertragenen Sinn: Niedrige Geburtenraten und steigende Lebenserwartung sorgen für eine rasante Alterung der Bevölkerung. Aufgrund dieses demografischen Wandels ist bereits von einer Silver Society die Rede, deren Bedürfnisse im Bereich des altersgerechten Wohnens und des barrierefreien Designs allmählich in den Fokus rücken. Höchste Zeit, einmal genauer hinzuschauen, mit welchen Konzepten Architekten, Designer und Hersteller jetzt punkten können.

(Foto: Greame C Shutterstock)

Im Fokus: die Bedürfnisse einer wachsenden Zielgruppe

Sie sind aktiv, fit und vital: Die Seniorinnen und Senioren von heute haben nicht mehr viel mit 65 plus Generationen von damals gemeinsam. Ihre Bedürfnisse und Sehnsüchte haben sich verändert – auch in Bezug auf Interior Design. Neben erstklassiger Qualität stehen vor allem die Funktionalität und Flexibilität der Einrichtung im Vordergrund. Gefragt sind Möbel, die einen unterstützenden Charakter bieten und gleichzeitig modern und stylish sind. Und für diese hochwertigeren Produkte sind Seniorinnen und Senioren gerne bereit, mehr zu investieren. Im Gegenzug sind sie in aller Regel weniger konsumorientiert, schaffen eher seltener neue Möbel an und hängen emotional stärker an ihren Besitztümern. Gleichzeitig beobachten Trendforscher ein Downaging: Die Generation 65 plus fühlt sich jung und fit, möchten bloß nicht zum alten Eisen zählen oder gar so bezeichnet werden. Gefühltes und tatsächliches Alter liegen dabei oft weit auseinander – mit Diskrepanzen von bis zu 15 Jahren.

Mit Adaptivity gegen die graue Wohnungsnot

In puncto Wohnen zeichnet sich bei den Silver Agers ein eklatantes Dilemma ab, das bereits als „graue Wohnungsnot“ bezeichnet wird. Während ihre Renten immer geringer ausfallen, wird der Wohnraum immer teurer. Den Umzug in eine altersgerechte Wohnung im heimischen Quartier können sich daher viele Seniorinnen und Senioren nicht mehr leisten – und auch der barrierefreie Umbau der eigenen Wohnung, der je nach Ausstattung bis zu 16.000 Euro kosten kann, ist für viele nicht zu stemmen.

Um die graue Wohnungsnot und eine Umzugswelle von Seniorinnen und Senioren in weniger attraktive, günstigere Wohngegenden zu verhindern, ist entsprechende Immobilien-Architektur gefragt. Kleinere Wohnungen, die von vornerein unter Berücksichtigung von barrierefreien Wohnaspekten geplant und gestaltet sind, können hier die Lösung sein. Mit einem universellen Design werden die Zugänglichkeit des Gebäudes und ein hohes Maß an Komfort für eine größtmögliche Nutzergruppe gewährleistet – was nebenbei auch den Wert einer Immobilie steigert. Barrierefreies Design wird so mehr und mehr zum normalen Ausstattungsdetail, zu einem Standard, der nicht unbedingt teurer sein muss, wenn man ihn von Beginn architektonisch einbezieht.

Durch diesen Lösungsansatz ließe sich der Umzug in ein Seniorenheim für Rentner zeitlich hinausschieben und sie könnten möglichst lange eigenständig in ihrer eigenen Wohnung leben.

Die Wünsche der Silver Society? Stylishe Möbel statt Reha-Look

Wer länger im eigenen Zuhause bleibt, braucht natürlich auch eine entsprechende barrierefreie und altengerechte Ausstattung im Wohnumfeld. Das Potenzial für die Einrichtungsbranche in diesem stetig wachsenden Markt ist immens, wie diese Grafik anschaulich belegt:

Entsprechend des Downaging-Trends hat die Generation 65 plus kein Interesse an altersgerechten Seniorenmöbeln im Sanitätshaus-Design. Sie wollen sich in allen Lebenslagen ein jüngeres Image bewahren und demnach auch beim Möbeldesign auf der Höhe der Zeit sein. Zeitlos schön und generationsübergreifend nutzbar – das zeichnet den Trend des Ageless Living aus. Designer und Hersteller legen deshalb immer größeren Wert auf ein Universal Design, das die Ansprüche verschiedener Lebensphasen mitbedenkt und geschickt miteinander verbindet. Auch mit modularen und adaptiven Designs, die sich durch eine hohe Wandelbarkeit auszeichnen und im Alter unterstützende Elemente beinhalten, reagiert die Branche optimal auf das Bedürfnis nach langlebigen, hochwertigen Produkten, die den Ansprüchen verschiedener Generationen gerecht werden.

Den Blick weiten und bedarfsgerecht konzipieren

Hersteller und Designer, die mit Weitsicht den bestehenden Bedarf in ihren Entwürfen berücksichtigen, haben gleichzeitig auch eine Antwort auf den Rohstoffmangel und den Wunsch nach Nachhaltigkeit parat. Langlebige Möbelstücke, die über unterschiedliche Lebensphasen hinweg Bestand haben, wirken dem Wegwerfkonsum entgegen, verbrauchen weniger Rohstoffe und halten den ökologischen Fußabdruck geringer als Produkte, die schnell aussortiert werden, sobald sie nicht mehr in die nächste Lebenssituation passen.

Und so bietet die Silver Society eine Vielzahl an Möglichkeiten für jedes Unternehmen der Interior Branche. Wer sich dem Zeitgeschehen annimmt und schon heute die demografischen Entwicklungen im Blick behält, kann sein Angebot um attraktive Lösungen erweitern.

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