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Wohnen mit Service

Was Co-Living so besonders macht

Immer mehr Menschen sind auf der ganzen Welt zuhause, besitzen nur das Nötigste und nehmen die Arbeit im Laptop einfach mit. Statt im eigenen Haus leben sie häufiger in möblierten Co-Living-Apartments – was nicht zuletzt am knappen Wohnraum in den Städten liegt. Was zunächst wie eine Notlösung klingt, ist in Wahrheit eine moderne Wohnform, die unterschiedliche Bedürfnisse nach Rückzug, Gemeinschaft, Komfort und Ästhetik befriedigt – und mehr als nur ein kurzer Trend ist.

Co-Living Konzepte auf der imm cologne

Gemeinsam wohnen – mit Service und Stil

Co-Living-Apartments unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht von klassischen WGs. Schließlich kommen hier zumeist Young Professionals, Gründer und Berufstätige aus aller Welt für einen begrenzten Zeitraum zusammen. Die Ansprüche an eine hochwertige, ästhetische Ausstattung sind deshalb hoch. Das gilt auch für den Service: Strom, Internet und die wöchentliche Reinigung sind inklusive, ebenso Handtücher, Fitnessgeräte, Pool und Waschmaschine. Das Konzept erinnert an ein Hotel – nur, dass die Gäste hier längere Zeit gemeinsam leben und arbeiten.

Platz, Geräte und WLAN werden nicht nur aus Kostengründen oder der Umwelt zuliebe geteilt. Der Wunsch nach gegenseitiger Inspiration, Networking und einer Community steht im Fokus. So entsteht unter einem Dach ein Mikrokosmos aus Café, Großraumbüro, Fitnesscenter, Lounge und Terrasse für die Bewohner. Neben den Gemeinschaftsräumen gibt es in Co-Living-Apartments natürlich ebenso Rückzugsmöglichkeiten. Individuell eingerichtete Mikroapartments mit Schlaf- und Badezimmer bieten den nötigen Ausgleich zum weiträumigen Loft-Charakter der Gemeinschaftsräume. 800

Von Carsharing bis Short-Stay-Apartments

Ob Co-Working, Carsharing, Mietmöbel oder Urban Gardening: Das Prinzip der Sharing Economy breitet sich weiter aus. In Ballungsräumen wird der Platz knapper und Wohnraum teurer, gleichzeitig werden Arbeitnehmer und Selbstständige dank der Digitalisierung zunehmend mobil, wohnen ein paar Jahre in Berlin, dann kurze Zeit in London. Sich Autos, Gärten und Bürotische zu teilen ist da nur folgerichtig.

Und so ändern sich auch unsere Wohnformen. Das Co-Living-Apartment auf Zeit ist perfekt auf die Bedürfnisse der mobilen Generation abgestimmt. Dabei geht es um mehr als nur praktische Aspekte. Eine schöne Einrichtung, Komfort und Individualität sind zum Wohnen ebenso wichtig wie Service, Ausstattung und Gemeinschaftsräume zum Entspannen und Arbeiten. Genauso wie gegenseitige Inspiration, kultureller Austausch und die Möglichkeit, ganz unabhängig von Ländergrenzen voneinander zu lernen.

Niemand weiß heute, wie breit der Trend zum Space Sharing sich durchsetzen wird. Aber es ist keine Modeerscheinung, sondern eine nachhaltige Entwicklung, denn die Suche nach neuen Wohnstrukturen ist eine Reaktion auf reale veränderte Lebensbedingungen.

Dick Spierenburg
Creative Director der imm cologne

Wie Co-Living Apartments eingerichtet werden

Mit dem Trend hin zum Co-Living-Apartment verändern sich auch die Ansprüche an die Möbelstücke. Sie müssen multifunktional sein, hochwertig und langlebig . Gerade in gemeinschaftlich genutzten, großen Räumen sollen die Möbel Struktur geben, als Raumtrenner dienen oder Inseln der Ruhe schaffen. Warme Farben, weiche Kanten, natürliche Materialien und Stoffe sowie Pflanzen sorgen für die nötige Wohnlichkeit.

Denn ob Co-Working oder Co-Living-Space – die Räume müssen funktional, einladend, neutral und gleichzeitig persönlich sein. Schließlich verbringen in den Long- und Short-Stay-Apartments Menschen aus den unterschiedlichen Kulturen und Berufen viel Zeit miteinander. Die kleinen, privaten Wohneinheiten sollten wohnlich eingerichtet sein und flexibel angepasst werden können, beispielsweise durch klappbare Möbel oder ausziehbare Tische und Betten.

„Das Apartment Haus“ vom Studio Truly Truly auf der imm cologne 2019

Studio Truly Truly zeigte bereits auf der imm cologne 2019, wie ein Wohnkonzept sich verändernde Lebensrhythmen aufnehmen kann.

Moderne Wohnformen: das Apartment HAUS 2022

Für die imm cologne 2022 realisiert Sebastian Herkner zusammen mit Luca Nichetto, Stefan Diez und Kate Booy vom Studio Truly Truly ein spannendes Projekt. „Das Apartment HAUS“ soll eindrucksvoll zeigen, wie ganz unterschiedliche Menschen in einem Apartment auf Zeit leben können. Es gibt Co-Working-, Co-Living- und Outdoor-Bereiche, in denen dank kreativer Einrichtungsideen Gemeinschaftsleben und konzentriertes Arbeiten möglich sind. Dazu bieten vier kleine, private Wohneinheiten den nötigen Rückzugsort zur Selbstentfaltung und Entspannung.

Die Leitfrage des Projekts: Wie kann jeder für sich sein und trotzdem zusammen? Die Idee ist, Strukturen zu schaffen, ohne den offenen Charakter der Gemeinschaftsräume zu gefährden. Grenzen verlaufen unsichtbar und vermitteln das Gefühl, für sich zu sein – ohne Isolation. Ein Gefühl, das angesichts der Corona-Pandemie noch mehr an Bedeutung gewonnen hat. Die Mikroapartments hingegen stellen eine ganz andere Herausforderung dar. Durch platzsparende, multifunktionale Möbel entsteht ein angenehmes Raumgefühl, die neutrale und gleichzeitig gemütliche Einrichtung wiederum sagt: „Hier sind Sie zuhause!“

So wohnen wir in Zukunft

Ob Co-Living und Short-Stay-Apartments eines Tages klassische Wohnformen ersetzen? In begehrten Städten oder Wohngebieten wäre es durchaus denkbar. Welchen anderen Trends Sie in Zukunft noch begegnen werden, erfahren Sie im Bereich „Future Living“ unseres Magazins .

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