Spiegel als Highlights
Als Garderoben-Basic oder Deko-Special kamen Spiegel als Einrichtungsgegenstand eigentlich nie ganz aus der Mode. Doch ob Badezimmer-Spiegel, vergrößernder Kosmetikspiegel oder der schmale Ikea-Spiegel hinterm Schrank: vor allem funktional und praktisch sollten die Spiegel sein. In den 70er-Jahren setzte man Spiegel sogar großflächig ein und verdoppelte optisch die Quadratmeter von kleinen Fluren. In den letzten Jahren nun wurden Spiegel immer populärer. Vor allem runde Wandspiegel setzen trendige Deko-Akzente, nicht nur im Eingangsbereich der Wohnung. Wie man auf der imm cologne 2018 feststellen konnte, entwickeln Designer und Design-Labels den Spiegel zum coolen Gestaltungselement im Interior Design.
Spiegel können auch farbenprächtiger Blickfang, skulpturales Schmuckstück und künstlerisches Element an der Wand sein. Foto: Magis
Ein kurzer Blick beim Rausgehen auf die Straße in den Spiegel oder das gewohnte Bild bei der morgendlichen Toilette im Badezimmer – ein Spiegel ist eigentlich ein Alltagsprodukt und muss unkompliziert funktionieren, gut angebracht und gut ausgeleuchtet sein. Der typische runde Rasierspiegel hat den Mann über Jahrzehnte begleitet. Die geniale Duplizierung der räumlichen Gegebenheiten bei großformatigen Wandspiegeln kommt aktuell dem urbanen Trend zur kleineren Wohnung sehr entgegen. Kleine Flure und Badezimmer können so an Größe gewinnen. Doch nicht nur an räumlicher Größe – Spiegel machen auch ästhetisch Boden gut. Jenseits ihrer Funktionalität werden sie aktuell vor allem als Stilmittel geschätzt.
Das moderne Design des Spiegels Mimic von Muuto wirkt durch die Materialkombination von Kunststoff und Beton sehr skulptural. Foto: Muuto
Die allererste Vorlage für den Mimic Mirror des skandinavischen Design-Labels Muuto lieferte das Interieur eines Pariser Friseursalons: Jean-François Dingjian und Eloi Chafaï – gemeinsam bilden sie das französische Design Duo Normal Studio – haben sich von den dort häufig vorzufindenden schlichten Plastikspiegeln dazu inspirieren lassen, deren charakteristisches Rückseitenmuster in ihre eigene Formsprache zu übersetzen. Das Design ist ein Zusammenspiel von Kontrasten: Der kunststoffbeschichtete Spiegel ist an einem in Beton eingefassten, säulenartigen Sockel befestigt – leicht trifft auf schwer. Die Gegenüberstellung zweier so unterschiedlicher Materialien verleiht Mimic Mirror einen skulpturalen und zugleich freundlichen Ausdruck. Der Name ist Programm, denn Mimic Mirror führt verschiedene repetitive Elemente zusammen: Die Facetten rund um den Sockel, das mit dem Dreieck spielende Muster auf der Rückseite des Spiegels und natürlich die Spiegelfläche selbst spielen mit dem Konzept des Imitierens. Dank seines graphischen Ausdrucks und des praktischen Handlings – die Spiegelfläche lässt sich nach Belieben nach oben oder unten kippen – ist der moderne und charakterstarke Tischspiegel eine Bereicherung für jeden Raum. Sogar, wenn er gerade nicht seiner Bestimmung nach genutzt wird.
Namensgeber der neuen Kollektion Tivoli des Design-Labels Norman Copenhagen ist der weltbekannten Vergnügungs- und Erholungsparks der dänischen Hauptstadt. Foto: Norman Copenhagen
Auch die Spiegel der neuen Kollektion Tivoli mit mehr als 300 Designobjekten des dänischen Design-Labels Norman Copenhagen erzählen eine Geschichte, die auf der 175-jährigen Historie des weltbekannten Vergnügungs- und Erholungsparks gleichen Namens basiert. Der gemeinsame Nenner der Kollektion ist ein spielerischer und internationaler Look. Normann Copenhagen hat mit verschiedenen Formen wie Gittern, Rillen und Punkten sowie Harlekins und goldenen Akzenten gearbeitet. Designelemente wie Wiederholung, Kombination, Transparenz und Bewegung wurden in der Kollektion angewandt, wobei Formensprache, Muster und Farben den verschiedenen Produktgruppen eine gemeinsame DNS geben. Diese sind auch in den drei Spiegeln verwendet worden, die im Set als Collage einfach auf den Fußboden gestellt werden können oder traditionell an der Wand ihren Platz finden.
Die französische Designerin Inga Sempé entwarf für Magis vier verschiedene Spiegel, die als Einzelprodukt oder auch als Collage eingesetzt werden können. Foto: Studio Sempix
Die französische Designerin Inga Sempé entwarf für Magis vier verschiedene Spiegel, die als Einzelprodukt oder auch als Collage eingesetzt werden können. Die Modelle können sowohl im Hoch- wie im Querformat aufgehangen oder auch einfach an die Wand gelehnt werden. Die verschiedenfarbigen Flächen werden jeweils von einer Einfassung aus flexiblem Kunststoff gehalten. „In Antiquitätengeschäften findet man häufig Spiegel, die venezianisch genannt werden; sie haben ein zentrales Glasteil, der von kleinen Spiegelstücken umgeben ist. Das ist eine nützliche und schöne Lösung, die gleichzeitig Rahmen und Spiegel ist. Ich wollte diese Idee in der Kollektion Vitrail weiterentwickeln und durchsichtige und farbige Spiegel verbinden“, sagt Inga Sempé über ihre stylische Kreation.
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