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Der Klimapakt der DGM

Nachhaltige Möbel sind mehr als nur ein Trend

Nachhaltigkeit ist eines der wichtigsten gesellschaftlichen Themen unserer Zeit. Regionale Landwirtschaft, Ökostrom und faire Mode machten den Anfang, heute entwickeln immer mehr Branchen ein Bewusstsein für Klimafragen. Nachhaltigkeit ist auch bei Möbeln mittlerweile ein wichtiges Kaufargument. Der Klimapakt der Deutschen Gütegemeinschaft Möbel (DGM) hat dazu einen entscheidenden Beitrag geleistet.

Nachhaltige Firmen in der Möbelindustrie

Nachhaltige Firmen in der Möbelindustrie. Foto: Svitlana auf Unsplash

Vom Blauen Engel bis FSC: Der Einfluss von Gütesiegeln

Gütesiegel bieten Verbrauchern anhand von verschiedenen Bewertungskriterien einen schnellen Überblick über die Umweltverträglichkeit der Waren. Das kann kaufentscheidend sein: Eine Studie von PwC belegt, dass 73 Prozent der deutschen Konsumenten beim Möbelkauf Wert auf Nachhaltigkeit legen. Zu den wichtigsten Aspekten gehören CO2-Emissionen durch Herstellung und Lieferwege, faire Arbeitsbedingungen und der Abbau von Rohstoffen. Doch auch regionale Produktion, vegane Materialien, soziales Engagement und Ansätze der Kreislaufwirtschaft erfahren aktuell eine hohe Nachfrage in der Branche und führen unter anderem zu nachhaltigen Schreibtischen oder Holzmöbeln aus ausgedienten Weinfässern.

Unter den Nachhaltigkeitssiegeln für Möbel sind der Blaue Engel der Bundesregierung und das FSC-Siegel für nachhaltige Forstwirtschaft die wohl bekanntesten. Das OEKO-TEX-Label ist vor allem für Heimtextilien und Bettwaren führend. Die DGM bietet seit einigen Jahren eine eigene Zertifizierung an, um klimaneutrale Möbelhersteller gezielt auszuzeichnen und zu fördern.

Der Klimapakt der DGM

Der sogenannte CO2-Fußabdruck bildet die Basis des DGM-Siegels. Nachhaltige Firmen müssen diesen bilanzieren und aktiv verringern, um an die begehrte Auszeichnung zu gelangen. Dabei unterscheidet die Gütegemeinschaft drei Bereiche – oder „Scopes“ – von Emissionen:

  1. Die direkten Emissionen eines Unternehmens werden in Scope 1 zusammengefasst. Dazu gehören beispielsweise Kraftstoffe für die Heizung, Treibstoff für den eigenen Fuhrpark und auch die hauseigene Energie, die für die Produktion von Waren verbraucht wird.
  2. In Scope 2 werden alle indirekten Emissionen für den Betrieb des Unternehmens gesammelt. Das sind unter anderem die CO2-Bilanz des eingekauften Stroms und die Umweltkosten für die Herstellung des Fuhrparks.
  3. Scope 3 beinhaltet alle weiteren indirekten CO2-Emissionen: Geschäftsreisen und die Klimabilanz der Lieferketten spielen hier eine Rolle. Auch der Transport zum Kunden und die Langlebigkeit der Produkte werden in diesem Bereich erfasst.

Diese ganzheitliche Bilanzierung ist mit einem erheblichen Aufwand verbunden. Während bei den direkten und indirekten Emissionen der beiden ersten Bereiche eine relativ hohe Transparenz möglich ist, sind die Ökobilanzen von Lieferketten oder die Lebenszyklen von Produkten nicht immer oder nur mit massivem Aufwand darstellbar.

Die Kompensation durch Klimazertifikate ist daher oft unumgänglich bei fremden und unvermeidbaren CO2-Emissionen. Dazu kommt, dass Klimaneutralität kein geschützter Begriff ist und die Gefahr von Greenwashing birgt. Die Transparenz des DGM-Siegels, die diese Einwände vorwegnimmt und klare Richtlinien definiert, schafft jedoch ein hohes Vertrauen beim Konsumenten.

Bruehl Sippold Nachhaltigkeitssiegel

Der Einzelsessel armand wurde von Kati Meyer-Brühl entworfen. Brühl und Sippold sind 2020 zum dritten Mal als „Klimaneutrale Möbelhersteller“ zertifiziert.

Brühl & Sippold als positives Beispiel für nachhaltige Möbel

Ein Beispiel für einen gelungenen und ganzheitlichen Ansatz beim Thema nachhaltige Möbel ist das Unternehmen Brühl & Sippold , das bereits dreimal als „Klimaneutraler Möbelhersteller“ zertifiziert wurde. Die Manufaktur aus Oberfranken lässt seine CO2-Bilanz professionell bilanzieren, ermittelt Einsparungspotenziale und erwirbt hochwertige Klimaschutz-Zertifikate zum Ausgleich für unvermeidbare Emissionen. So unterstützen sie beispielsweise Aufforstungsprojekte in Südamerika oder Trinkwasser-Aufbereitung auf dem afrikanischen Kontinent.

Die Nachhaltigkeit hat bei dem Unternehmen Tradition: 2009 wurde Brühl & Sippold als erster Möbelhersteller Deutschlands mit dem Blauen Engel ausgezeichnet. Langlebigkeit der Möbel, nachhaltige Materialien und die Wiederverwendung von Materialresten sind dabei nur einige Aspekte der umfangreichen CSR-Maßnahmen.

Nachhaltigkeitssiegel schaffen Vertrauen durch Transparenz

Das Themenfeld Nachhaltigkeit ist so wichtig wie vielschichtig. Die Möbelindustrie übernimmt Verantwortung, indem sie neue Nachhaltigkeitssiegel entwickelt und bestehende nutzt. Doch bei der Vielzahl von Zertifikaten zum Klimaschutz ist es nicht immer einfach, sich zu orientieren. Um sinnvolle Maßnahmen von bloßen Greenwashing-Aktionen zu unterscheiden, benötigen Kunden einen transparenten und einfach verständlichen Ansatz. Dann werden Nachhaltigkeitsbemühungen zu einem wichtigen Marketing-Aspekt, der Umwelt und Konsumenten langfristig helfen kann. Bereits 2020 nahm diese Entwicklung, die uns auch in Zukunft weiter begleiten wird, auf der imm cologne eine prominente Rolle ein.

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