Köln: #immcologne

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Alle Gewinner und Nominierte des Pure Talents Contest 2020 auf der imm cologne

1. Preis: Marie Kurstjens und Iva Coskun, Deutschland, für LEVI

Portrait Kurstjens Coskun

Marie Kurstjens (20) and Iva Coskun (20) lernten sich im ersten Semester ihres Studiums zum Produktdesign an der Bauhaus-Universität Weimar kennen, wo sie seit Oktober 2018 studieren. Ihre Produkteinreichung entwickelten die beiden angehenden Produktdesignerinnen im Rahmen ihres Projektthemas „Collaboration“ im zweiten Semester. Seitdem haben sie das Tischgestell weiterbearbeitet und -entwickelt.

Levi | Marie Kurstjens and Iva Coskun

Arbeitstisch neu gedacht: Herzstück des Entwurfs Levi ist das Gelenk. Die stufenlose Verstellbarkeit in jedem Winkel ermöglicht den universellen Einsatz verschiedenster Tischplattengrößen und -formen. Levi ist mobil, leicht an Gewicht, intuitiv und werkzeuglos auf- und abbaubar. Flach zusammengeklappt, ist das Kreuzgestell platzsparend verstaubar, und „flatpacked“ hilft es Lager- und Transportkosten gering zu halten.

Levi | Marie Kurstjens und Iva Coskun

Foto: Marie Kurstjens, Iva Coskun; Koelnmesse

Q&As

Welche „Gebrauchsanweisung“ würdet ihr eurem Produkt mitgeben?
„Levi“ ist intuitiv, sodass es keiner langen Gebrauchsanweisung bedarf, daher würden wir „Levi“ nur gerne mitgeben, dass er ein sehr treuer Begleiter ist, der sowohl leise an der Wand lehnen, als auch präsent im Raum stehen und sich den immer ändernden Bedürfnissen neu anpassen kann.

In welchem Kontext seht ihr euer Produkt?
Unser Gestell haben wir gezielt für die Bedürfnisse Studierender in der Universität entworfen. Es lässt sich jedoch auf alle möglichen Arbeits- und Lebensbereiche anwenden, übertragen und anpassen und wir denken, dass genau das das Interessante und Besondere an unserem Tischgestell „Levi“ ist.

Wovon seid ihr bei der Entwicklung ausgegangen: mehr vom Material, von der Form oder der Funktion?
Für uns war die Funktion ausschlaggebend für den Endentwurf.

Welche Geschichte hat euer Produkt – gab es einen Anlass, eine Aufgabe, eine Inspiration, ein Anliegen?
Bei der Recherche sind wir besonders von unseren eigenen Erfahrungen und Bedürfnissen ausgegangen. In unserem Arbeitsumfeld ist es wichtig, dass man schnell Arbeitsformationen auflösen und neu aufstellen kann. Denn wir arbeiten sowohl allein, als auch in Teams und Gruppen. Unsere Arbeitstische in der Uni waren zu schwer und lassen sich nicht unseren Arbeitsbedingungen anpassen. Wir wollten unseren Kommilitonen und uns das Arbeiten erleichtern, eine schöne Arbeitsatmosphäre schaffen und die Teamarbeit stärken. Levi stellt eine praktische Alternative dazu dar.

Welche Trends seht ihr momentan im Design und im Interior Design?
Aktuell sehen wir, dass kein gestalterischer Bereich sich mehr von der Thematik Nachhaltigkeit distanzieren kann. Der Trend geht zu Naturmaterialien, sowie zum Experimentieren mit neuartigen und nachhaltigen Alternativen. Circular Design ist ein großes, wichtiges Thema, sowie der Fokus auf Langlebigkeit und Multifunktionalität von Produkten.

Was macht den Pure Talents Contest für euch so interessant?
Für uns ist besonders wertvoll durch die Messe und den Pure Talents Contest, Kontakte zu knüpfen, unabhängig von unserem gewohnten Universitätsumfeld. Spannend finden wir auch die Möglichkeit, den Ablauf einer Messe von Anfang bis Ende mitzuerleben und unseren Teil dazu beitragen zu dürfen.

Video Kurstjens and Coskun

2. Preis: Hiroyuki Morita, Japan, für OMIT

Portrait Hiroyuki Morita

Hiroyuki Morita (28), ist ein japanischer Produkt- und Möbeldesigner. Er wurde bereits zum zweiten Mal für den Pure Talents Contest nominiert. Morita hat ein Masterstudium an der Schweizer ECAL (Kunsthochschule Lausanne) abgeschlossen und sein eigenes Designstudio gegründet. In seinen Entwürfen spielt die harmonische Verbindung zwischen Vergangenheit und Zukunft eine wichtige Rolle

OMIT | Hiroyuki Morita

OMIT ist ein nicht-elektrischer Staubsauger, der auch ohne Strom ans Ziel kommt. Er hat zwar nicht die gleiche Saugleistung wie herkömmliche Staubsauger, dafür arbeitet er aber leise und ist handlich, flexibel und praktisch. Da er ohne Strom auskommt, kann er zu jeder Tages- und Nachtzeit und an jedem Ort verwendet werden. Inspiriert zu der Entwicklung des OMIT wurde ich durch meinen eigenen Alltag. Da ich mir eine Wohnung mit mehreren Mitbewohnern teile, kann ich werktags in der Regel keinen Staubsauger benutzen. Mit dem nicht-elektrischen OMIT wird das Leben weniger laut und damit flexibler.

Produkt Hiroyuki Morita

Foto: Hiroyuki Morita; Koelnmesse

Q&As

Welche „Gebrauchsanweisung“ würdest Du Deinem Produkt mitgeben?
OMIT ist ein nicht-elektrischer Staubsauger, der auch ohne Strom ans Ziel kommt. Er hat zwar nicht die gleiche Saugleistung wie ein herkömmlicher Staubsauger, dafür arbeitet er aber leise und ist handlich, flexibel und praktisch. Da er ohne Strom auskommt, kann er zu jeder Tages- und Nachtzeit und an jedem Ort verwendet werden, z.B. in einem Auto. So ist der OMIT eine echte Erleichterung bei der Reinigung.

In welchem Umfeld siehst Du Dein Produkt?
Im Grunde könnte jedes elektrische Gerät genauso gut auch nicht-elektrisch funktionieren. Ein ideales Feld für die Erforschung derartiger Überlegungen sind die Gegebenheiten, die in vielen Entwicklungsländern vorherrschen.

Wovon bist Du bei der Entwicklung ausgegangen: Vom Material, von der Form oder eher von der Funktion?
Von der Funktion. Dies war die größte Herausforderung innerhalb des Projekts. Im Laufe der Produktentwicklung habe ich mehrere Funktionsprinzipien in Betracht gezogen. Die Hauptanforderung bestand darin, dass der Mechanismus ja in der Lage sein musste, Energie zu speichern. Die Idee der Kombination aus Planetenrädern und Drehmomentfedern kam letztlich von einem Autospielzeug, das mit kleinen Drehmomentfedern arbeitet.

Welche Geschichte hat dein Produkt – gab es einen Anlass, eine Aufgabe, eine Inspiration, ein Anliegen?
Inspiriert zu der Entwicklung des OMIT wurde ich durch meinen eigenen Alltag. Da ich mir eine Wohnung mit mehreren Mitbewohnern teile, kann ich werktags in der Regel keinen Staubsauger benutzen. Dies war der Anstoß für mich, mich etwas näher mit dem Thema zu beschäftigen. Mir wurde bald klar, dass etwa 70% aller Menschen nur am Wochenende einen Staubsauger nutzen können. Dies liegt zum einen an der Geräuschentwicklung und zum anderen an dem benötigten Kabel, das Laufwege etc. beeinträchtigt. Letzteres Problem könnte zwar grundsätzlich mit batteriebetriebenen Geräten gelöst werden, aber dann kann es einem immer noch passieren, dass man das Aufladen vergisst. Gleichzeitig ist es aber so, dass trotzdem mehr als 80% der Menschen einen Staubsauger in ihrem Haushalt nutzen. Außerdem habe ich herausgefunden, dass im 19. Jahrhundert, also vor dem Aufkommen von Elektrosaugern, handbetätigte Staubsauger verwendet wurden. Also war mein Gedanke, dass Staubsauger, die ohne Strom funktionieren, weniger laut und außerdem auch handlicher sein könnten.

Welche Trends siehst du momentan im Design und im Interior Design?
Gerade im Bereich Innenarchitektur und Konsumgüter erkennen die Menschen intuitiv, was authentische Schönheit ist. Was eine solche „authentische Schönheit“ ausmacht, ist dabei nicht nur die visuell wahrnehmbare Optik. Aspekte wie die Übernahme von Verantwortung, für die Umwelt, psychische Gesundheit, soziale Gemeinschaft, Tradition und Kultur spielen ebenso eine Rolle. Ich glaube, dass wir als Designer unsere Gesellschaft genau beobachten und uns dahin bewegen müssen, wo noch unentdeckte Potenziale liegen. Um dann erfolgreich den Schritt in die nächste Phase zu gehen, müssen wir ein genaues Verständnis sowohl von unserer Geschichte als auch von aktuellen Spitzentechnologien entwickeln. Denn daraus ergeben sich dann die Koordinaten, auf denen Zukunft und Vergangenheit in unserem gegenwärtigen Leben ineinander übergehen können.

Was reizt Dich am Pure Talents Contest besonders?
Der Pure Talents Contest ist vor allem deshalb so interessant, weil die Finalisten ihre Arbeiten auf der imm cologne ausstellen können. Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn ich über den Wettbewerb Kunden oder Kooperationspartner finden könnte, die meine Philosophie teilen, so dass wir gemeinsam Potenziale für die von mir erwähnte „authentische Schönheit“ erschließen können.

Video Hiroyuki Morita

3. Preis: Sofia Souidi, Deutschland für JOJO

Portrait Sofia Souidi

Sofia Souidi aus Berlin beendete 2017 ihr Masterstudium zum Produkt Design am Royal College of Art, London/ Platform Design for Manufacture. Im selben Jahr gründete sie ihr Design Studio. Schon 2018 gehörte die Designerin zu den Nominierten des Pure Talents Contests und wurde nun zum zweiten Mal nominiert. Ihre Gestaltung beschreibt sie als reduziert, mit manchmal eigenwilligem Charakter.

JoJo | Sofia Souidi

JoJo ist eine Leuchte, die mit einer Schnur aufgezogen wird und ein helles warmes Licht ausstrahlt. Innerhalb von einer kurzen Zeitspanne wird das Licht dunkler, bevor es ausgeht. Die Idee für das Projekt ist, dass die Veränderung von Licht ein Zeitgefühl erzeugen kann. Die spielerische Interaktion des Ziehens, um das Licht anzuschalten, erinnert an ein JOJO und gibt der Leuchte ihren Namen und ihre Form.

Produkt Sofia Souidi

Foto: Sofia Souidi; Koelnmesse

Q&As

Welche „Gebrauchsanweisung“ würdest du deinem Produkt mitgeben?
Jojo ist eine Leuchte, die wie ein Jojo aufgezogen wird und ein helles warmes Licht ausstrahlt. Innerhalb von einer kurzen Zeitspanne wird das Licht langsam dunkler, bevor es ausgeht.

In welchem Kontext siehst du dein Produkt?
Im häuslichen Umfeld. Vorwiegend im Schlafzimmer

Wovon bist du bei der Entwicklung ausgegangen: mehr vom Material, von der Form oder der Funktion?
Von der Funktion und der Form eines Jo-Jos.

Welche Geschichte hat dein Produkt – gab es einen Anlass, eine Aufgabe, eine Inspiration, ein Anliegen?
Mich interessiert, der Zusammenhang von Zeitgefühl und Licht. Gleichzeitig wollte ich eine spielerische Interaktion mit dem Objekt schaffen. Wenn ich meinem Sohn eine Geschichte vorlese, erscheint es ihm oft willkürlich, dass die Zeit des Vorlesens schon um ist. Da hatte ich die Idee für eine Leuchte, die durch die Veränderung der Lichtintensität verständlich machen kann, dass eine Zeitspanne langsam zu Ende geht.

Welche Trends siehst du momentan im Design und im Interior Design?
Ich denke, dass sich mehr Designer mit umweltrelevanten Themen beschäftigen.

Was macht den Pure Talents Contest für dich so interessant?
Ich freue mich sehr, über die die Möglichkeit mit Fachbesuchern und internationaler Presse in Kontakt zu kommen. Außerdem bin ich neugierig auf die Teilnehmer, die Jury und die Ausstellungsgestaltung.

Special Mention: Sho Ota, Japan, für According to the Grain

Portrait_Sho Ota
Sho Ota ist ein japanischer Designer. Nach seiner Tätigkeit als Kunsthandwerker und Designer bei einem japanischen Hersteller von Holzmöbeln kam er in die Niederlande, wo er 2018 einen Masterstudiengang im Fachbereich Contextual Design an der Design Academy Eindhoven abgeschlossen und das Studio Sho Ota gegründet hat. Er lebt und arbeitet in Eindhoven.
According to the Grain | Sho Ota

Sitzmöbel zur Würdigung der Materialität von Holz: In dem Projekt „According to the Grain“ wird die Astigkeit von Holz hervorgehoben, die meist weniger als Qualität gesehen wird, sondern als ein Fehler, den man im Rahmen der industriellen Verarbeitung von Holz zu korrigieren versucht. Indem von den Flächen rund um die im Stamm eingewachsenen Äste gleichmäßig 12 mm des Holzes abgetragen werden, tritt der dreidimensionale Charakter und die Textur des Werkstoffs Holz hervor, dessen einzigartige Materialität damit auch bei nur beiläufiger Betrachtung sichtbar wird. Die Oberfläche ist nicht mehr glatt, sondern gibt Geheimnisse preis, die dem Nutzer dabei helfen, sich vorzustellen, wie das Holz einst in seinem natürlichen Zustand ausgesehen hat.

Produkt_Sho Ota

Foto: Sho Ota; Koelnmesse

Q&As

Welche „Gebrauchsanweisung“ würdest Du Deinem Produkt mitgeben?
„According to the Grain“ sind Sitzmöbel – eine Bank und ein Hocker. Setzen Sie sich und Sie werden ein Gefühl hoher Wertschätzung für das Material Holz entwickeln.

In welchem Umfeld siehst Du Dein Produkt?
Es handelt sich um Möbel.

Wovon bist Du bei der Entwicklung ausgegangen: Vom Material, von der Form oder eher von der Funktion?
Vom Material.

Welche Geschichte hat dein Produkt – gab es einen Anlass, eine Aufgabe, eine Inspiration, ein Anliegen?
Ja, es gab einen Anlass bzw. einen Auslöser. Ich war ziemlich schockiert, als ich entdeckte, dass ein Tisch, von dem ich eigentlich dachte, dass er aus Massivholz ist, tatsächlich aus Kunstholz gefertigt ist. Das ist mir erst aufgefallen, nachdem ich den Tisch bereits ein Jahr hatte. Und ich glaube, ich konnte es auch nur deshalb erkennen, weil ich sechs Jahre lang in der Herstellung von Holzmöbeln gearbeitet habe. Außen ist der Tisch mit bedrucktem Holzfurnier verkleidet, im Inneren ist eine Spanplatte. Die Techniken, mit denen sich Imitate als echt tarnen lassen, entwickeln sich immer weiter – und wirtschaftlich wie ökologisch macht das ja auch wirklich Sinn. Ich fragte mich also, warum ich eigentlich noch Echtholz verwenden muss, wenn Kunstholz so gut als Alternative funktioniert. Mein nächster Gedanke war dann, was es geben könnte, das nur mit echtem Holz funktionieren kann und eben nicht mit Kunstholz. Das Ergebnis meiner Überlegungen war, die besondere Haptik in den Vordergrund zu stellen, die nur durch Echtholz entsteht.

Welche Trends siehst du momentan im Design und im Interior Design?
Ich bin mit den aktuellen Trends im Design nicht vertraut, hoffe aber auf eine Bewegung, die sich auf eine Materialität und Haptik konzentriert, die man nur im echten Leben spüren kann, abseits digitaler Medien wie beispielsweise Instagram.

Was reizt Dich am Pure Talents Contest besonders?
Ich bin sehr gespannt darauf, neben anderen interessanten Designern auszustellen.

Special Mention: Qing Deng, China, für Aspirator

Portrait_Qing Deng

Die Chinesin Qing Deng studiert Produktdesign an der Central Academy of Fine Arts in Peking.

Aspirator | Qing Deng

Eine Sitzgelegenheit, die durch Schreien entsteht und so negative Gefühle abbaut: Menschen, die Emotionen unterdrücken, sind anfällig für psychische Erkrankungen. Den „Aspirator“ könnte man als psychologischen Staubsauger bezeichnen, da er Menschen dabei hilft, negative Gefühle loszulassen. Das Schreien oder laute Sprechen in den Aspirator hinein bläst dessen Airbag auf. So können Menschen aus ihren negativen Emotionen eine Sitzgelegenheit entstehen lassen, in der sie sich anschließend entspannen und in Ruhe über Lösungen für ihre Probleme nachdenken können.

Produkt Qing Deng

Foto: Qing Deng; Koelnmesse

Q&As

Welche „Gebrauchsanweisung“ würdest Du Deinem Produkt mitgeben?
Den Aspirator könnte man als psychologischen Staubsauger bezeichnen, da er Menschen dabei hilft, negative Gefühle loszulassen. Das Schreien oder laute Sprechen in den Aspirator hinein bläst dessen Airbag auf. So kann man aus seinen negativen Emotionen eine Sitzgelegenheit entstehen lassen, auf der man sich anschließend entspannen und in Ruhe über Lösungen für das Problem nachdenken kann.

In welchem Umfeld siehst Du Dein Produkt?
Der Aspirator kann überall zum Einsatz kommen – gerade auch im öffentlichen Raum wie beispielsweise in Parks oder auch am Arbeitsplatz.

Wovon bist Du bei der Entwicklung ausgegangen: Vom Material, von der Form oder eher von der Funktion?
Von der Funktion.

Welche Geschichte hat dein Produkt – gab es einen Anlass, eine Aufgabe, eine Inspiration, ein Anliegen?
Als ich an der Uni war, wollte ich einmal eine Reise mit einem Freund unternehmen. Wir hatten alles genau geplant und freuten uns sehr auf die Reise, aber leider musste mein Freund am Abend vor dem geplanten Aufbruch absagen. Ich fuhr alleine los, aber in einer schlechten oder zumindest sehr getrübten Stimmung. Ich fühlte mich absolut nicht wohl mit der Situation und hätte meine negativen Gefühle am liebsten irgendwie herausgeschrien. Aus diesem Wunsch entstand der Aspirator – um genau in solchen Situationen etwas an der Hand zu haben, das einem hilft, schlechte Gefühle loszulassen.

Welche Trends siehst du momentan im Design und im Interior Design?
Die Dinge werden interessanter und intelligenter.

Was reizt Dich am Pure Talents Contest besonders?
Der Wettbewerb gibt mir nicht nur die Gelegenheit, meine Arbeiten zu zeigen, sondern auch hochinteressante andere Designer zu treffen und mich von ihnen inspirieren zu lassen.

Audience Prize: Filip Lenarcik, Polen, für Flow Chair

Portrait Filip Lenarcik

Nach seinem Abschluss in Architektur an der Technischen Universität Breslau (Wrocław University of Science and Technology) im Februar 2019 schrieb sich Filip Lenarcik (23) für ein Designstudium an der Breslauer Academy of Art and Design ein. Sein besonderes Interesse gilt modularen, flach verpackten Möbeln, die ebenso einfach wie elegant sind und durch ihre Verarbeitungsqualität und Liebe zum Detail eine hohe Langlebigkeit aufweisen.

Flow Chair | Filip Lenarcik

Flow Chair ist ein Sessel, der ganz anders ist als die flach verpackten Möbel, die man gemeinhin kennt. Der Flow Chair erfindet Möbel in Flachverpackungen neu. Er besteht aus vier Hauptelementen und acht Verbindungen. Die Montage ist schnell und intuitiv. Problemlos kann der Sessel auch mehrmals auseinander und wieder zusammengebaut werden, ohne dass seine Stabilität darunter leidet. So beweist der Flow Chair eindrucksvoll, dass Flat-Pack-Möbel eben nicht frustrierend und von schlechter Qualität sein müssen, sondern durchaus einen zeitlosen Look, ehrliche Materialien und hohe Langlebigkeit bieten können. Bestimmte Details des Sessels, so z.B. die Messingverbindungen, sind handgefertigt, was dem Flow Chair einen einzigartigen Charakter verleiht.

Produkt Filip Lenarcik

Foto: Filip Lenarcik; Koelnmesse

Q&As

Welche „Gebrauchsanleitung“ würdest Du Deinem Produkt mitgeben?
Einfach hinsetzen und entspannen.

In welchem Umfeld siehst Du Dein Produkt?
Der Stuhl eignet sich sowohl für den Wohnbereich als auch für den Einsatz im Hotel- und Gastronomiebereich.

Wovon bist Du bei der Entwicklung ausgegangen: Vom Material, von der Form oder eher von der Funktion?
Am Anfang gab es nur eine einfache Silhouette. Danach kamen die Details hinzu, die Materialien und die Funktionalität. Das lief alles eher simultan ab.

Welche Geschichte hat dein Produkt – gab es einen Anlass, eine Aufgabe, eine Inspiration, ein Anliegen?
Der Flow Chair ist eine Antwort auf die vielen Flat-Pack-Möbel, die von geradezu frustrierend schlechter Qualität sind. Die Idee war, einen Stuhl zu entwickeln, der sich schnell und einfach zusammen- und wieder auseinander bauen lässt, gleichzeitig aber langlebig, zeitlos und von höchster Stabilität ist, nicht zuletzt durch die Verwendung hochwertiger Materialien.

Welche Trends siehst du momentan im Design und im Interior Design?
Hochwertige Materialien, Handwerkskunst, ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit.

Was reizt Dich am Pure Talents Contest besonders?
Der Wettbewerb ist eine fantastische Gelegenheit, meinen Entwurf einem breiteren Publikum vorzustellen und darüber hinaus Gleichgesinnte zu treffen.

Nominiert: Will Cook

Portrait Will Cook

Der Produktdesigner Will Cook arbeitet in Auckland, Neuseeland. Er zog 2013 aus seiner Heimatstadt Bedfordshire in Großbritannien nach Neuseeland, wo er ein Studium zum Bachelor of Design (Hons) in Industrial Design an der Massey University in Wellington begann, das er 2018 mit Auszeichnung abschloss. Seine Leidenschaft für Design wurzelt in der Freude, die er empfindet, wenn er Produkte entwickelt, die wirklich von den Menschen gebraucht werden.

CLICK | Will Cook

CLICK ist ein robustes und intuitiv nutzbares Verbindungssystem für Möbel. Inspiriert von seiner eigenen Frustration, dass er sich keine hochwertigen Designermöbel leisten kann, begann Will, ein Qualitätsprodukt zu entwerfen, das auch für junge Berufstätige und Studenten erschwinglich ist. Das System mit seinen Click-together-Verbindungen macht Schluss mit Frust bei der Möbelmontage und gibt dem Benutzer so die Möglichkeit, Funktionalität und Schönheit eines Möbelstücks zu schätzen

Produkt Willi Cook

Foto: Will Cook; Koelnmesse

Q&As

Welche „Gebrauchsanweisung“ würdest Du Deinem Produkt mitgeben?
Einfach mit nach Hause nehmen, innerhalb von Sekunden zusammenklicken und sich daran freuen.

In welchem Einsatzbereich siehst Du Dein Produkt?
Der Entwurf eines portablen Möbelstücks für das Wohnen in kompakten Raumsituationen.

Wovon bist Du bei der Entwicklung ausgegangen: Vom Material, von der Form oder eher von der Funktion?

Von der Funktion.

Was ist die Geschichte hinter Deinem Produkt – gab es einen Anlass, eine bestimmte Aufgabe, eine Inspiration, ein Anliegen?
Alles begann in meinem dritten Studienjahr. Ich arbeitete in einem Geschäft für Designermöbel, während ich selbst in einer feuchten und kalten Wohnung wohnte, umgeben von minderwertigen Möbeln, die ständig auseinanderzufallen drohten. Ich war frustriert darüber, dass ich mir keine hochwertigen Möbel leisten konnte. Also setzte ich es mir zum Ziel, ein Qualitätsprodukt zu entwickeln, das sich auch junge Menschen leisten können, die erst am Anfang Ihres Berufslebens stehen oder noch studieren.

Welche Trends siehst Du momentan im Design und im Interior Design?
Mittlerweile spielt die Frage der Nachhaltigkeit bei so gut wie jeder Designarbeit eine zentrale Rolle und das ist auch gut so. Es wird intensiv an der Entwicklung neuer Materialien geforscht, ebenso an Verfahren zur Nutzung von Abfallstoffen oder zur Reduzierung der für die Herstellung aufgewendeten Ressourcen. Es gibt auch ein stärkeres Bewusstsein für Aspekte, die über den Lebenszyklus eines Produkts hinaus relevant sind. Und damit spielen diese Fragen eine immer größere Rolle im Designprozess.
Das Entwerfen für kleine Räume ist ein weiterer Bereich, der verstärkt von den Designern bearbeitet wird. Mit wachsender Bevölkerung nehmen auch die Lebenssituationen auf kompaktem Raum zu, so dass die Nachfrage nach Designs, die für diesen vorhandenen Raum optimiert sind, stark gestiegen ist.

Was reizt Dich am Pure Talents Contest?
Der Wettbewerb ist eine fantastische Gelegenheit, einem großen und vielfältigen Publikum Produkte und Ideen zu präsentieren. Und er bietet exzellente Möglichkeiten zum Networken – mit erfahrenen Branchenprofis ebenso wie mit anderen jungen Designern.

Video Will Cook

Nominiert: Giuseppe Arezzi

Portrait Giuseppe Arezzi

Giuseppe Arezzi, geb. 1993, hat einen Aufbaustudiengang im Fach Innenarchitektur am Politecnico di Milano absolviert. Nach seinem Abschluss arbeitete er über einen Zeitraum von mehreren Jahren für renommierte Mailänder Designstudios, darunter Francesco Faccin und Emanuele Magenta. 2017 gründete er dann sein eigenes Studio für Produkt- und Interior Design. Er arbeitet zwischen Mailand und Ragusa auf Sizilien.

Binomio | Giuseppe Arezzi

Das hybride Möbelsystem Binomio erfüllt eine Vielzahl von Alltagsfunktionen. Das frei im Raum zu platzierende, multifunktionale Möbelstück Binomio besteht aus drei einfachen Regalböden, die in unterschiedlichen Höhen über dem Boden platziert sind. So kann Binomio als Schreibtisch oder Kleiderschrank verwendet werden, aber genauso als Esstisch oder als Bank, auf die man sich setzt, um sich die Schuhe auszuziehen; weiterhin als Kleiderbügel, als Nachttisch, als Bücherregal, als Altar oder Gebetstisch sowie als Ablage für Objekte aller Art. Binomio ist aus massivem lackiertem Buchenholz gefertigt.

Produkt Giuseppe Arezzi

to: Studio Giunta; Giuseppe Arezzi; Koelnmesse

Q&As

Welche „Gebrauchsanweisung“ würdest Du deinem Produkt mitgeben?
Binomio ist ein hybrides Möbelstück: Es kann als Schreibtisch oder Kleiderschrank verwendet werden, aber genauso als Esstisch oder als Bank, auf die man sich setzt, um sich die Schuhe auszuziehen; weiterhin als Kleiderbügel, als Nachttisch, als Bücherregal, als Altar oder Gebetstisch sowie als Ablage für Objekte aller Art.

In welchem Umfeld siehst du dein Produkt?
Ich denke, dass wir in einer Zeit leben, in der wir alle Nomaden sind, in einer Ära von Airbnb, in der ein Haus zu einem Hotel, zu einem Café, einem Büro und vielem mehr werden kann. Binomio wurde für den Einsatz in solchen hybriden Lebensräumen konzipiert. Sie können Binomio genauso in einem Airbnb-Zimmer wie in einem Hotelzimmer, in einer kleinen Wohnung, einer Lobby oder in einem Café aufstellen …

Wovon bist Du bei der Entwicklung ausgegangen: mehr vom Material, von der Form oder eher der Funktion?
Ausgangspunkt all meiner Projekte sind meine Untersuchungen zum zeitgenössischen Menschen, die man am ehesten als anthropologisch oder soziologisch bezeichnen könnte. Über diesen Ansatz versuche ich, neue Funktionen zu finden und neue Wege in der Gestaltung zu gehen.

Welche Geschichte hat dein Produkt – gab es einen Anlass, eine Aufgabe, eine Inspiration, ein Anliegen?
Binomio ist während eines einmonatigen Aufenthaltes in Paris entstanden. Dort beschäftigte ich mich mit einer bestimmten Pariser Form des Wohnen, die noch immer in Gebrauch ist: das Chambre de Bonne. Bei diesen Chambres de Bonne handelt es sich um kleine Wohnungen in den Dachgeschossen der gut- bzw. großbürgerlichen Häuser, wie sie zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Paris gebaut wurden. Die wörtliche Übersetzung des Begriffs wäre „Dienstmädchenzimmer“. Diese kleinen Unterkünfte – nicht größer als 10 Quadratmeter – waren eigentlich für Bedienstete gedacht. Heute werden sie meist von jungen Menschen wie Studenten oder temporär in Paris Beschäftigten bewohnt. Während meines eigenen Aufenthalts hatte ich Gelegenheit, diese kleinen Wohnungen zu studieren. Auf ein paar Quadratmetern haben die Bewohner dort alles, was zum Überleben notwendig ist: Eine kleine Küchenzeile, ein Schlafsofa, einen Tisch/Schreibtisch, eine Dusche und ein paar Haushaltsgeräte. Die wenigen Möbelstücke müssen meist mehr als nur eine Funktion erfüllen, um den verfügbaren Raum intelligent zu nutzen. Und so entstand aus Übersetzung der räumlichen Gegebenheiten eines Chambre de Bonne in ein Möbelstück die Idee zu Binomio.

Welche Trends siehst du momentan im Design und im Interior Design?
Ich spreche eigentlich nicht so gerne über Trends, da ich finde, dass Design keinen Trends unterliegen sollte. Meiner Meinung nach sind Trends eher etwas für die Modebranche. Leider leben wir jedoch in einer hyperdekorativen Designphase, auch wenn es einige interessante Designstudios gibt, die sich ernsthaft mit Fragen rund um das Thema Nachhaltigkeit beschäftigen. Wenn wir etwas Neues entwerfen, sollten wir Designer es uns meiner Überzeugung nach zur Aufgabe machen, uns mehr Gedanken über den Lebenszyklus eines Objekts zu machen, über den Materialeinsatz und vor allem über die Frage, ob dieses neue Objekt eigentlich wirklich gebraucht wird.

Was reizt dich am Pure Talents Contest?
Zunächst einmal ist die imm cologne eines der wichtigsten Events überhaupt in der Designwelt. Und der Pure Talents Contest bietet mir als jungem Designer sehr interessante Möglichkeiten, mich mit anderen Designern meiner Generation aus aller Welt zu vergleichen. Und natürlich freue ich mich sehr darauf, Kontakte zu interessanten Unternehmen zu knüpfen, in einen Dialog mit ihnen zu treten und hoffentlich gemeinsame Projekte anstoßen zu können.

Video Giuseppe Arezzi

Nominiert: Daan De Wit

Portrait Daan De Wit
Daan De Wit, geb. 1995, ist ein belgischer Möbeldesigner. Er hat einen Aufbaustudiengang im Fach Möbeldesign an der Thomas More University of Applied Sciences im belgischen Mechelen abgeschlossen. Im Januar 2019 gründete er das Daan De Wit Design Studio. Daneben arbeitet er als freiberuflicher Möbeldesigner mit anderen Studios zusammen und ist darüber hinaus als Gastdozent an der Brüsseler LUCA School of Arts tätig.
Stratum Tempus | Daan De Wit

Stratum Tempus ist eine Vasenkollektion, deren Herstellung auf einer selbst entwickelten, ökologischen und materialbewussten Technik basiert. Materialien wie zu 100% recyceltes Acryl und Bambus werden mittels Laser in dünne, konzentrische Schichten geschnitten, woraus konische, organisch anmutende Objekte entstehen. Dabei wird weniger Material verbraucht und es entsteht nur minimaler Abfall. Die spiralförmige Silhouette verleiht der Stratum Tempus-Kollektion ihre natürliche Eleganz und vermeidet gleichzeitig eine definierte Ansichtsseite. Die Vasen können frei um ihre Achse bewegt werden, wobei sich die Ansicht jeweils verändert und ein dynamisches Raumerlebnis entsteht

Produkt Daan De Wit

Q&As

Welche „Gebrauchsanweisung“ würdest Du Deinem Produkt mitgeben?
Es handelt sich um Vasen, die gleichzeitig als skulpturale Objekte im Raum fungieren.

In welchem Umfeld siehst Du Dein Produkt?
Im Wohnbereich.

Wovon bist Du bei der Entwicklung ausgegangen: Vom Material, von der Form oder eher von der Funktion?
Das Material.

Was ist die Geschichte hinter Deinem Produkt – gab es einen Anlass, eine bestimmte Aufgabe, eine Inspiration, ein Anliegen?
Vor ungefähr zwei Jahren habe ich über einen Zeitraum von sechs Monaten intensiv mit Furnier gearbeitet. Ich entwickelte in dieser Zeit eine Technik, mit der ich hohle, konische Objekte aus nur geringen Furniermengen und mit minimaler Abfallproduktion herstellen konnte. Danach habe ich diese Technik dann auch auf andere Materialien angewandt. Es geht mir darum, die Grenzen dessen zu verschieben, was hinsichtlich eines möglichst sparsamen Materialeinsatzes machbar ist und so zu einem wacheren Bewusstsein für Verschwendung beizutragen.

Welche Trends siehst du momentan im Design und im Interior Design?
Ökologie und Nachhaltigkeit sind zentrale Themen. Ich bin überzeugt davon, dass ein Designer heute nicht ohne ein Bewusstsein für diese Fragen entwerfen kann – oder sollte. Als Designer haben Sie eine Verantwortung, die darüber hinausgeht, nur neue Produkte in die Welt zu bringen. Äußerlichkeiten gehören immer mehr der Vergangenheit an, die Gegenwart gehört der Nachhaltigkeit.

Was reizt Dich am Pure Talents Contest besonders?
Als Designer und gerade als junger Hochschulabsolvent müssen Sie alle Chancen nutzen, die sich bieten. Der Pure Talents Contest ist auch deswegen so interessant, weil die Teilnahme am Wettbewerb kostenlos ist. Dadurch hat jeder die gleichen Chancen und das Teilnehmerfeld wird größer – und damit die Anzahl und Vielfalt der Einreichungen.

Produkt Daan De Wit

Foto: Daan De Wit; Koelnmesse

Nominiert: Thalea Schmalenberg und Kasper Friis Egelund

Portrait Schmalenberg und Egelund

Die Deutsche Thalea Schmalenberg aus Bonn (Jahrgang 1992) und der Däne Kasper Friis Egelund (Jahrgang 1995) lernten sich bei einem 6-wöchigen Kooperationsprojekt an der The Royal Danish Academy of Fine Arts Schools of Architecture, Design and Conservation (KADK), in Kopenhagen kennen, wo beide gerade ihren Master in Furniture & Object Design absolvieren.

Fold | Thalea Schmalenberg und Kasper Friis Egelund

In der Leuchtenkollektion Fold kommen traditionelle Handwerkskunst und zeitgemäße Lichtlösungen zusammen. Inspiriert durch die klassische Form des Papierfächers, interpretiert Fold das Accessoire neu. Durch das Aufklappen des Papierschirms und dessen Platzierung in den Aluminiumfuß der Tischleuchte entsteht eine angenehm spielerische Interaktion zwischen Benutzer und Objekt. Fold kontrastiert Papier und Metall, traditionelles Handwerk und Industriedesign und findet dabei ein ästhetisches Gleichgewicht zwischen jeweils feminin und maskulin konnotierten Materialien

Fold | Thalea Schmalenberg (D) und Kasper Friis Egelund

Foto: Thalea Schmalenberg, Kasper Friis Egelund; Koelnmesse

Q&As

Welche „Gebrauchsanleitung“ würdet Ihr Eurem Produkt mitgeben?
Fold wurde aus mehreren Gründen zweiteilig konzipiert. Zum einen konnte damit ein geringeres Verpackungsvolumen für den Transport erreicht werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass nötigenfalls nicht die ganze Lampe, sondern nur eine der beiden Komponenten ausgetauscht werden muss. Vor allem aber ist der Benutzer schon unmittelbar nach dem Auspacken gefordert, eine erste Interaktion mit dem Produkt einzugehen. Bereits der taktile Kontakt, der bei dem Aufklappen des Papierschirms und dessen Platzierung in den Aluminiumfuß der Tischleuchte entsteht, stellt eine emotionale Bindung zwischen Benutzer und Lampe her.

In welchem Einsatzbereich seht Ihr Euer Produkt?
Traditionell spielen Licht und Beleuchtung eine große Rolle in der skandinavischen Kultur, besonders an den kurzen Wintertagen. Sie werden in Skandinavien kaum ein Fenster ohne eine Lampe finden, die Wärme und Behaglichkeit nach innen und außen ausstrahlt. Dies ist der Hintergrund, vor dem Fold entstanden ist – eine Lichtquelle für eine angenehm warme, unaufdringliche Umgebungsbeleuchtung im Wohnbereich. Die Tischleuchte ist Teil einer Kollektion, zu der auch eine Wandleuchte sowie zwei große Hängeleuchten gehören. Während die Tischleuchte vor allem für den Wohn- und auch Gastronomiebereich gedacht ist, wurden die Hängeleuchten für größere Räume konzipiert und sind daher auch für den Einsatz im Objektbereich geeignet.

Wovon seid Ihr bei der Entwicklung ausgegangen: Vom Material, von der Form oder eher von der Funktion?
Wir wollten eine Lampe entwerfen, die ein weiches Umgebungslicht erzeugt. Gleichzeitig wollten wir ein ästhetisch ansprechendes Objekt schaffen. Der Fokus lag daher ebenso auf der Funktion wie auf der Kombination von feminin und maskulin konnotierten Materialien sowie der Fertigungstechnik und dem Erscheinungsbild bzw. der Form.

Welche Geschichte hat Euer Produkt – gab es einen Anlass, eine Aufgabe, eine Inspiration, ein Anliegen?
Die Inspiration für Fold kam von der klassischen Form des Papierfächers. Diesen wollten wir mit einer Lichtquelle kombinieren, und zwar so, dass Fächer und Lichtquelle zwei grundsätzlich eigenständige und einfach voneinander trennbare Komponenten bleiben. Dadurch, dass der Papierschirm aufgeklappt und in den Aluminiumfuß der Tischleuchte platziert werden muss, entsteht eine spielerische Interaktion zwischen Benutzer und Objekt. Mit der Gegenüberstellung von Papier und Metall als jeweils eher feminin und maskulin konnotierte Materialien und durch den Kontrast zwischen traditionellem Handwerk und modernem Produktdesign wollten wir eine ausbalancierte Ästhetik herstellen. Und gerade im Bereich neuartiger Lichtlösungen bestehen ja hohe Freiheitsgrade für das Arbeiten mit verschiedenen Formen. Darüber hinaus gefiel uns der Gedanke, durch die Wahl verschiedenfarbiger Papier- und Pulverbeschichtungen und durch die Anodisierung des Aluminiumsockels verschiedenste Möglichkeiten zur Produktindividualisierung zu haben.

Welche Trends seht Ihr momentan im Design, speziell im Interior Design?
Ich weiß nicht ob es ein Trend ist, aber ich würde gerne eine Hoffnung äußern – wir hoffen sehr, dass sich immer mehr Designer von der aktuellen Umweltsituation dazu bewegen lassen, in Kreisläufen zu denken und die Qualität eines Produkts in den Vordergrund stellen. Wir würden uns mehr Designs wünschen, die sich entschieden vom schnellen Konsum abgrenzen und stattdessen auf bestimmte Aspekte der Nachhaltigkeit und eine hohe Langlebigkeit setzen – und dafür eine dauerhafte emotionale Verbindung zwischen Produkt und Nutzer herstellen.

Was reizt Euch am Pure Talents Contest besonders?
Der Pure Talent Contest zieht ein breitgefächertes Publikum an, hat eine große internationale Reichweite und ist einer der ganz wenigen Wettbewerbe, der junge, aufstrebende Designer dabei unterstützt, ihre Arbeiten im Rahmen eines wichtigen Designevents vorzustellen.
Dafür sind wir sehr dankbar und wir freuen uns sehr darauf, 2020 dabei zu sein. Für uns bedeutet der Pure Talent Contest eine einmalige Chance, unsere Arbeit auf einer Messe dieser Größe vorzustellen – was wir uns zum jetzigen Zeitpunkt unserer Ausbildung ansonsten gar nicht leisten könnten.

Fold | Thalea Schmalenberg (D) und Kasper Friis Egelund (DK)

Fhoto: Thalea Schmalenberg, Kasper Friis Egelund; Koelnmesse

Nominiert: Tim Krahmer

Tim Krahmer

Tim Krahmer ist ein international ausgezeichneter, norddeutscher Post-Industrial Designer und Erfinder, der in der Vergangenheit unter anderem für die Autoindustrie und als Hochschullehrer tätig war. Als Gestalter möchte er einen positiven Einfluss auf die Welt nehmen und fragt sich daher stets, welche Implikationen eine mögliche Designlösung für die Zukunft mit sich bringen würde.

Tenok | Tim Krahmer

Open Source Staubsauger zum selber bauen: Mehr als die Hälfte aller Staubsauger sind funktionsfähig, wenn sie entsorgt werden. Verschwendung? Absolut – aber auch eine Gelegenheit, scheinbaren Müll wieder zur Ressource zu machen! Durch 3D-gedruckte Adapter kann Tenok mit gebrauchten Staubsaugerteilen von praktisch allen Herstellern ausgestattet werden. Die detaillierte Online-Bauanleitung soll insbesondere auch Menschen ohne handwerkliche Vorkenntnisse zum Nachbau animieren.

Produkt-Tim Krahmer

Foto: Tim Krahmer; Koelnmesse

Q&As

Welche „Gebrauchsanweisung“ würdest du deinem Produkt mitgeben?
Natürlich die Online-Bauanleitung -

Tenok muss man sich nämlich selber bauen. Etablierte Konzerne haben wenig Interesse daran, ein Modell anzubieten, das erstens unbegrenzt reparierbar ist und zweitens ohne Hersteller-spezifische Ersatz- und Verbrauchsteile auskommt.

In welchem Kontext siehst du dein Produkt?

Wenn du einen Staubsauger brauchst, kaufst du einen, fertig. Also zumindest für ein paar Jahre bis man das Gefühl hat, man müsse ihn ersetzen. Wer vom passiven Konsum müde wird, kann sich stattdessen Tenok bauen, der im Laufe der Zeit mit ein paar Schrammen nur mehr Charakter bekommt und sich obendrein einfach reparieren und modifizieren lässt. Nebenbei eignet man sich beim Bau Grundkenntnisse in Holzbearbeitung, 3D-Druck, Nähen, etc. an. Durch die detaillierte Anleitung braucht man dafür nicht einmal Erfahrung in diesen Bereichen – aber am besten Zugang zu einer offenen Werkstatt oder einem Makerspace.

Wovon bist du bei der Entwicklung ausgegangen: mehr vom Material, von der Form oder der Funktion?

Vom Material, denn der Staubsauger wird ja mit Gebrauchtteilen bestückt. Einstellbare Adapter machen es möglich Motoren und Anbauteile verschiedenster Hersteller für den eigenen Tenok zu verwenden. Es ist aber auch kein Zufall, dass Tenok eine Holzkiste ist. Die kann man nämlich auch als Laie problemlos zusammenbauen und sie kann im Gegensatz zu den herkömmlichen Plastikraumschiffen in Würde altern.

Welche Geschichte hat dein Produkt – gab es einen Anlass, eine Aufgabe, eine Inspiration, ein Anliegen?

Zu Beginn dieses Projektes wollte ich einfach mit obsoleten Dingen arbeiten und habe dafür den Elektroschrott einer Sammelstelle nach brauchbaren Teilen durchsucht. Es gab dort auffällig viele Staubsauger und ich beschloss aus sieben Modellen die Motoren auszubauen, um zu testen, ob sie noch funktionieren. Sie liefen alle einwandfrei. Ich habe dann etwas recherchiert und eine aktuelle, britische Studie gefunden, laut welcher über die Hälfte aller entsorgten Staubsauger noch funktionsfähig sind. Ich sehe die Bauteile in den weggeworfenen Geräten als potentielle Ressource und Tenok macht sie durch sein adaptives Design nutzbar.

Welche Trends siehst du momentan im Design und im Interior Design?

Ich finde die demokratisierenden Effekte von 3D-Druck, Arduino und Co. besonders spannend. Solche technologischen Entwicklungen stellen das Konzept vom Produzenten, der Dinge für passive Konsumenten herstellt, auf die Probe, so wie es das Internet mit den traditionellen Massenmedien und ihrem Publikum getan hat.

Was macht den Pure Talents Contest für dich so interessant?

Ich finde es toll, dass dieser Wettbewerb seit Jahren ein Forum für spannende, unkonventionelle Designlösungen bietet. Viele der Projekte, die man hier sehen kann, überraschen mit gestalterischen Herangehensweisen und Lösungsansätzen, die es erlauben, alltägliche Dinge in einem gänzlich neuen Licht zu sehen und zu hinterfragen. Das ist gut.

Video Tim Krahmer

Nominiert: Nelita Olsson

Portrait-Nelita Olsson

Nelita Olsson (29) absolviert derzeit ihren Master in Industrial Design am Ingvar Kamprad Design Centrum an der Universität Lund in Schweden. Als Designerin strebt sie nach Einfachheit. Form und Funktion sind für sie eng miteinander verbunden. Ihr Entwurf Skilja entstand in einer Projektkooperation mit IKEA.

Skilja | Nelita Olsson

Unsere Haushalte haben sich im Laufe der Zeit bereits stark verändert – in Zukunft wird Flexibilität eine noch größere Rolle spielen. Skilja wurde entwickelt, um mehr Möglichkeiten für Flexibilität zu schaffen. Skilja ist eine modular aufgebaute Wand, an der Stangen, Gelenke und Textilien montiert werden können, um so den sich stetig wandelnden Anforderungen im Haushalt zu begegnen.

Produkt Nelita Olsson

Foto: Nelita Olsson; Koelnmesse

Q&As

Welche „Gebrauchsanweisung“ würdest Du Deinem Produkt mitgeben?
Die Ausgangsidee für Skilja war die Schaffung von Privatsphäre durch die Unterteilung eines Raums, so dass ein Raum innerhalb eines Raums entsteht. Durch seine Modularität ist Skilja sehr flexibel einsetzbar.

In welchem Einsatzbereich siehst Du Dein Produkt?
Der Schwerpunkt des Projekts lag immer auf einer privaten Nutzung. Skilja wurde für die Bedürfnisse im Wohnbereich konzipiert.

Wovon bist Du bei der Entwicklung ausgegangen: Vom Material, von der Form oder eher von der Funktion?
Der Ausgangspunkt war in erster Linie die Funktion – also die Frage, wie das Produkt aussehen muss, um auf einfach nachvollziehbare Weise modular zu funktionieren.

Welche Geschichte hat dein Produkt – gab es einen Anlass, eine Aufgabe, eine Inspiration, ein Anliegen?
Skilja war ein Projekt an der Uni, das in Zusammenarbeit mit IKEA durchgeführt wurde. Da IKEA ja ein Unternehmen mit einer starken Ausrichtung auf das Wohnen ist, habe ich mit einer Analyse sowohl der bereits stattgefundenen als auch der noch kommenden Veränderungen im Wohnbereich begonnen. Mein Wunsch war es, etwas Flexibles zu schaffen, das sich an die sich ständig wandelnden Bedürfnisse der Bewohner anpassen kann.

Welche Trends siehst du momentan im Design und im Interior Design?
In dem Maße, wie die Menschen ein immer stärkeres Bewusstsein dafür entwickeln, wie sich der Konsumismus auf die Umwelt auswirkt, wünschen sie sich nach meiner Beobachtung auch zunehmend Qualität, Nachhaltigkeit und Einfachheit – alles in einem Produkt. „Grüne“ Produkte sind kein Trend, sondern eine logische Folge der veränderten Denkweise der Menschen.

Was reizt Dich am Pure Talents Contest besonders?
Der Pure Talents Contest ist eine großartige Gelegenheit, meine Arbeiten einem breiteren Publikum zu präsentieren.

Video: Nelita Olsson

Nominiert: Da Zeng

Portrait Da Zeng

Der Chinese Da Zeng absolviert derzeit ein Designstudium an der Pekinger Central Academy of Fine Arts. Inspiration für seine Entwürfe bezieht er aus seinen Analysen innovativer Formen des Wohnens, aus der Suche nach einer intelligenteren Nutzung natürlicher und umweltverträglicher Materialien sowie dem Studium der Eigenschaften neuer Materialien.

Uion | Da Zeng

Orientalischer Stil und die universelle Sprache des Designs: Das Äußere des Uion kreist um die Struktur des Buchstabens „U" und lässt dabei die Form traditioneller orientalischer Sessel und deren Harmonie zwischen Gerade und Kurve anklingen. Für die Fertigung des Uion kam ein spezielles Warmbiegeverfahren zum Einsatz. Alle nicht unbedingt benötigten Strukturteile rund um das unterschiedlich starke Rattan-Geflecht wurden entfernt, so dass der Materialeinsatz minimiert werden konnte und eine ebenso einfache wie ruhige und natürlich schöne Anmutung entsteht.

Produkt Da Zeng

Foto: Da Zeng; Koelnmesse

Q&As

Welche „Gebrauchsanweisung“ würdest Du Deinem Produkt mitgeben?
Uion ist ein Sessel. Sie können ihn zum Sitzen nutzen, zur Dekoration – oder wofür auch immer Sie wollen.In welchem Kontext siehst Du Dein Produkt?
Es handelt sich um ein Möbelstück aus Rattanstäben im zeitgenössischen fernöstlichen Stil für die Nutzung im Wohnbereich.

Wovon bist Du bei der Entwicklung ausgegangen: Vom Material, von der Form oder eher von der Funktion?
Vom Material.

Welche Geschichte hat dein Produkt – gab es einen Anlass, eine Aufgabe, eine Inspiration, ein Anliegen?
Die Idee entstand im Laufe einer intensiven Beschäftigung mit Rattanstäben. Rattan ist ein natürliches, nachwachendes Material, das durch seine lineare Struktur sehr modern wirkt. Die Verformung der Stäbe wird durch Warmbiegen erreicht. Verschiedene Farben und Formen sind dabei das Ergebnis der Einwirkung verschiedener Temperaturen und anderer Faktoren. Uion versucht, das spezifisch fernöstliche Temperament in einer modernen, einfachen und linearen Form auszudrücken. Dabei wurde das charakteristische Aussehen eines traditionellen Sessels herausgearbeitet, indem alle strukturell nicht unbedingt benötigten Komponenten entfernt wurden. Das Ergebnis ist eine ebenso einfache wie ruhige und natürlich schöne Anmutung – mit minimiertem Materialeinsatz.

Welche Trends siehst du momentan im Design und im Interior Design?
Wir sehen eine große Vielfalt im Design. Und zeitlose Themen wie innovative Formen des Wohnens oder die Verwendung biologisch abbaubarer, recycelter Materialien spielen eine große Rolle.

Was reizt Dich am Pure Talents Contest besonders?
Die Möglichkeit, konstruktives Feedback auf internationaler Ebene und vor großem Publikum zu erhalten, ist extrem wertvoll. Mein herzlicher Dank dafür an den Pure Talents Contest.

Video Da Zeng

Nominiert: Peter Otto Vosding

Portrait Peter Otto Vosding
Peter Otto Vosding ist ein deutscher Designer aus Köln. Er hat Industriedesign in Darmstadt sowie Produktdesign und Prozessentwicklung in Köln studiert. Als Stipendiat der IKEA-Stiftung verbrachte er ein Semester am Ingvar Kamprad Designcentrum der Universität Lund in Schweden. 2017 war er mit seinem Studio VOSDING Industrial Design für das Finale der Newcomer-Auszeichnung des German Design Awards nominiert.
PIPE-LINE und SofShelf | Peter Otto Vosding

PIPE-LINE ist ein Ausziehtisch, dessen Mechanismus zum zentralen Gestaltungselement wird. Zwei Rohre laufen wie bei einer Teleskopstange ineinander und fungieren als Ausziehmechanismus und Zarge zugleich. Die sichtbaren Schrauben in den Wangen sowie die demonstrative Zurschaustellung aller Funktionsteile machen PIPE-LINE zu einem einzigartigen Ausziehtisch. Die Farbgebung weist auf die Funktion des Tisches hin und betont die zu bewegenden Teile.

Produkt Peter Otto Vosding

Foto: Peter Otto Vosding; Koelnmesse

Q&As

PIPE-LINE - Welche „Gebrauchsanweisung“ würdest du deinem Produkt mitgeben? Der Ausziehmechanismus ist intuitiv bedienbar.
Der Tisch versteckt keine seiner Funktionen und arbeitet sehr stark mit Anzeichen. Er lässt sich in der gezeigten Variante problemlos von einem 6-Sitzer zu einem 8-Sitzer erweitern und ist auch in komplett anderen Dimensionen realisierbar.

In welchem Einsatzbereich siehst du dein Produkt?
Ein Ausziehtisch fungiert natürlich traditioneller Weise als Esstisch, an dem mal mehr und mal weniger Personen zusammenkommen.

Wovon bist du bei der Entwicklung ausgegangen: mehr vom Material, von der Form oder der Funktion?
Dieser Entwurf folgt zu 100 % der Funktion. Der Ausziehmechanismus wird nicht hinter Zargen versteckt, sondern wird in Form eines großen Rohres zum visuellen und funktionalen Mittelpunkt des Produktes.

Welche Geschichte hat dein Produkt – gab es einen Anlass, eine Aufgabe, eine Inspiration, ein Anliegen?
Die Frage war zunächst, welche sinnvollen Lösungen es gibt, die Geometrie der Zargen eines Tisches so zu verändern, dass diese als Auszugsmechanismus funktionieren. Nun sind die Zargen gänzlich verschwunden und der Mechanismus wird stattdessen zum Gestaltungselement.

Welche Trends siehst du momentan im Design und im Interior Design?
Nachhaltigkeit ist ja nun schon länger ein Thema, und wird es auch noch lange bleiben. Ob man hier noch von einem Trend sprechen kann? Auf jeden Fall der Anfang eines wichtigen Umdenkprozesses, bei dem von Greenwashing bis zu echten Lösungen allerhand zu beobachten ist.

Was macht den Pure Talents Contest für dich so interessant?
Ich habe immer versucht, bei allen Nachwuchswettbewerben mitzumachen, so ich denn passende Projekte hatte. Das hat auch einige Male geklappt. Jetzt endlich auch beim Pure Talents Contest! Für mich eine besonders wertvolle Auszeichnung, weil ich so meine Entwürfe auf der imm cologne präsentieren kann. Als Wahlkölner ist das natürlich jetzt auch noch ein Heimspiel.

SoftShelf ist ein minimalistisches Regalsystem. Gepolsterte Wände mit funktionalen Nahtdetails bilden den Rahmen für Regalbretter, Schubfächer und diverse weitere Elemente. Dadurch wird das Regalsystem ein universales Produkt zur Möblierung verschiedenster Räume. Es erzeugt eine einladende Atmosphäre und übernimmt zudem wie selbstverständlich die Funktion von Akustikelementen.

Produkt Peter Otto Vosding

Foto: Peter Otto Vosding; Koelnmesse

Nominiert: Anton Mikkonen

Portrait Anton Mikkonen

Anton Mikkonen hat sein Bachelor-Studium für Möbel- und Produktdesign an der Sir John Cass Faculty of Art, Architecture and Design der London Metropolitan University mit Auszeichnung abgeschlossen. Der finnische Designer experimentiert sowohl im Entwurf als auch in der Herstellung mit einer Vielzahl verschiedener Materialien, Techniken und Methoden. Dabei zeichnen sich seine Arbeiten durch eine auf das Wesentliche reduzierte Funktionalität aus.

Udon | Anton Mikkonen

Die besondere Ästhetik des aus massivem Eschenholz gefertigten Hockers Udon wird mit einer CNC-Fräse erreicht. Durch den geschickten Einsatz des Fräsers entsteht die unverwechselbare Form von Sitz und Beinen. Alle fünf Komponenten des Hockers werden in einem hocheffizienten Fertigungsprozess zugeschnitten. Mit seinen traditionellen Materialien und der modernen Fertigungstechnik erzeugt Udon eine angenehm verspielte Anmutung.

Produkt Anton Mikkonen

Foto: Anton Mikkonen; Koelnmesse

Q&As

Welche „Gebrauchsanweisung“ würdest Du Deinem Produkt mitgeben?
Nehmen Sie Platz und genießen Sie Ihre neue Entdeckung.

In welchem Kontext siehst Du Dein Produkt?
Ich glaube, dass alle Stücke, die der Einrichtung von Innenräumen dienen, auch eine Aussage haben und Freude bereiten sollten. Zu oft wird aber beispielsweise ein Hocker als nichts weiter als eine zusätzliche Sitzgelegenheit gesehen, obwohl er eine echte Bereicherung sein könnte.

Wovon bist Du bei der Entwicklung ausgegangen: Vom Material, von der Form oder eher von der Funktion?
Der Ausgangspunkt war eigentlich der Fertigungsprozess, in diesem Fall die 2D-CNC-Bearbeitung, die ich sehr interessant finde. Das Design und die besondere Ästhetik des Hockers haben sich dann nach und nach in der Werkstatt entwickelt, wo ich mit verschiedenen Fräsern experimentiert habe.

Welche Geschichte hat dein Produkt – gab es einen Anlass, eine Aufgabe, eine Inspiration, ein Anliegen?
Der Hocker Udon entstand aus meiner Neugier an den schier unbegrenzten Möglichkeiten, die eine einfache 2D-CNC-Fräse in Kombination mit einem traditionell verwendeten Material und einem Standard-Frässtift bietet. Ich glaube, dass die ästhetische Sprache des Udon noch großes Potenzial birgt, so dass das Projekt für mich auch noch nicht abgeschlossen ist. Ich bin bei meinen Entwürfen sehr neugierig, arbeite mit vielen verschiedenen Materialien und Techniken und bringe mich stark auch in den Herstellungsprozess ein. Am liebsten habe ich es, wenn jedes Projekt möglichst experimentell ist.

Was reizt Dich am Pure Talents Contest besonders?
Zum einen bietet der Wettbewerb eine hohe Sichtbarkeit im Rahmen einer bedeutenden internationalen Ausstellung, zum anderen haben Sie hier die Möglichkeit, interessante Kontakte für mögliche zukünftige Kooperationen zu knüpfen.

Video Anton Mikkonen

Nominiert: Wing Yin Ng

Portrait Wing Yin Ng

Wing Yin Ng, geb. 1989 in Hongkong, lebt heute in Finnland, wo er derzeit an der Aalto University School of Arts, Design & Architecture in Helsinki einen Master-Studiengang im Fachbereich Innenarchitektur absolviert. In seinen Arbeiten, die ebenso im Raum-, Möbel- und Objektdesign wie in der Kunst angesiedelt sind, erforscht er das Verhältnis zwischen Form und Ästhetik.

CURTAIN | Wing Yin Ng

Ein modularer Raumteiler, dessen wellenförmiger Verlauf ihn wie einen Vorhang wirken lässt: Das Design des modularen Raumteilers basiert auf der Erforschung von Kurven- und Bogenverläufen. Indem Bögen in verschiedene Richtungen miteinander verbunden werden, nimmt die Formgebung des CURTAIN den natürlichen und unbändigen Verlauf der Meereswellen auf. Die Struktur des Raumteilers eröffnet neue Perspektiven auf den Raum, indem sie unbegrenzte Längen und verschiedenste Richtungswechsel ermöglicht.

Produkt Wing Yin Ng

Foto: Wing Yin Ng; Koelnmesse

Q&As

Welche „Gebrauchsanweisung“ würdest Du Deinem Produkt mitgeben?
Die modulare Struktur des „Curtain“ ermöglicht einen einfachen Auf- und Anbau bzw. Erweiterungen. Genießen Sie den „Curtain“, indem Sie ihn aus verschiedenen Richtungen betrachten.

In welchem Kontext siehst Du Dein Produkt?
Der „Curtain“ ist ein dekorativer Raumteiler für den Innenbereich, irgendwo zwischen Skulptur und Möbel.

Wovon bist Du bei der Entwicklung ausgegangen: Vom Material, von der Form oder eher von der Funktion?
Der Ausgangspunkte war eher die Form. Ich denke aber, dass die Ästhetik, die sich aus der Form ergibt, auch Teil der Funktion ist.

Welche Geschichte hat dein Produkt – gab es einen Anlass, eine Aufgabe, eine Inspiration, ein Anliegen?
Die Inspiration kam vom Meer. Meereswellen verlaufen nicht gerade und haben kein Ende. Sie sind in ständiger Veränderung, aber diese Veränderungen sind meist ruhig und sanft. Ich habe versucht, diesen Verlauf der Wellen zu analysieren und zu visualisieren und mit der Struktur des „Curtain“ daran anzuknüpfen.

Welche Trends siehst du momentan im Design und im Interior Design?
Ich bin mir nicht sicher, ob es darauf eine richtige Antwort gibt. Ich finde, „Trends“ ist kein gutes Wort für Designer oder Künstler, da Trends neue Ideen und Kreativität verhindern können.

Was reizt Dich am Pure Talents Contest besonders?
Der Wettbewerb ist eine großartige Gelegenheit für mich als Designer, meine Arbeit auf einer internationalen Plattform zu präsentieren und neue Kontakte zu knüpfen.

Video Wing Yin NG

Nominiert: Whitnie Yvette Lau and Dennis Cheung

Portrait Whitnie Yvette Lau and Dennis Cheung

Whitnie Yvette Lau, Produktdesignerin, und Dennis Cheung, Architekt, sind Teil des Studio RYTE, einem energetischen und innovativen Designstudio aus Hongkong, das aus agilen und leidenschaftlichen Entwicklern, Architekten, Designern und Ingenieuren besteht. Das multidisziplinäre Designteam widmet sich der Nutzung von Technologie und Handwerkskunst, um urbane Objekte, Materialien und Raum neu zu definieren.

Triplex Stool | Whitnie Yvette Lau (HK), Dennis Cheung (HK)
Produkt Whitnie Yvette Lau

Fhoto: Whitnie Yvette Lau, Dennis Cheung; Koelnmesse

Triplex Stool ist ein experimentelles Möbelstück, das die einem Sitzmöbel gesetzten physikalischen Grenzen voll ausreizt – angefangen bei der Struktur über Gewicht, Abmessungen, Montage bis hin zur Lieferung und sogar über die Produktlebensdauer hinaus. Der hochinnovative Hocker besteht aus Flachsfasern, einem der stärksten natürlich vorkommenden Zellulosen. Mit seinen geometrisch geschwungenen Bögen und Stärken von weniger als 3 mm nimmt der Hocker das von ihm zu tragende Gewicht voller Eleganz auf.

Q&As

Welche „Gebrauchsanleitung“ würdet ihr eurem Produkt mitgeben?
Der Triplex ist ein echtes Juwel, das Sie ein Leben lang begleiten wird. Aufgrund seiner modularen Bauweise kann der Hocker leicht zusammengesetzt und in Gebrauch genommen werden, für verschiedene Nutzungen modifiziert oder zur Lagerung gestapelt werden. Traditionell sind Möbel ja oft eher wuchtige Objekte, die bei einem Umzug in eine neue Wohnung oder Stadt nur schwer mitgenommen werden können. Den Triplex hingegen können Sie problemlos überall hin mitnehmen.

In welchem Kontext seht ihr euer Produkt?
Der Triplex spielt mit der Idee der Dualität. In dem Hocker kommt ein Kompositwerkstoff mit besonderen Eigenschaften zum Einsatz, der aus zwei Materialien besteht: Flachsfaser und biologisch abbaubarer Harz. Der Triplex ist im Grunde ein Kunstwerk, das man aber nicht nur ausstellen, sondern auch benutzen kann – etwas, das man lange Zeit besitzt und über verschiedene Lebensphasen hinweg an die verschiedenen Orte mitnimmt, an die man geht.

Wovon seid ihr bei der Entwicklung ausgegangen: Vom Material, von der Form oder eher von der Funktion?
Der Ausgangspunkt war in erster Linie das Material, da uns der verwendete Verbundwerkstoff mit seinen Komponenten, die beide biologisch abbaubar sind, absolut fasziniert hat. Die Flachsfaser weist insbesondere hinsichtlich der hohen Zugfestigkeit ähnliche physikalische Eigenschaften wie die Karbonfaser auf. Dies haben wir für eine Formgebung genutzt, die eine hohe strukturelle Belastbarkeit über ihre bogenförmige Geometrie erreicht. In Verbindung mit ihrem geringeren Gewicht sind die Hocker durch diese Form darüber hinaus stapelbar und können so leichter transportiert und einfacher gelagert werden. Für das Prototyping und die Optimierung arbeiten wir in diesem Projekt eng mit den Stuttgarter Faserexperten Fiber Method zusammen.

Welche Geschichte hat euer Produkt – gab es einen Anlass, eine Aufgabe, eine Inspiration, ein Anliegen?
Wir wollten Möbel entwerfen, die sowohl High-Performance-Eigenschaften aufweisen als auch nachhaltig sind und haben dafür Form, Funktion und Material ganzheitlich hinterfragt. Wichtig war uns eine Gestaltung, die es dem Nutzer erlaubt, mit der Zeit eine emotionale Bindung zu einem Objekt aufzubauen, das man sowohl gerne ansieht als auch wegen seiner hohen Funktionalität und Vielseitigkeit überall nutzen kann. Auf der Grundlage dieser Philosophie werden wir weitere Möbelstücke entwickeln. Der Triplex ist somit der Ausgangspunkt für eine ganze Serie.

Welche Trends seht Ihr momentan im Design, speziell im Interior Design?
Designer setzen sich heute sehr intensiv mit Nachhaltigkeitsanforderungen auseinander. Immer mehr Menschen stellen sich die Frage, was eigentlich mit einem Produkt passiert, wenn es das Ende seiner Nutzungsdauer erreicht hat. Unsere Verantwortung als Designer besteht dabei darin, den gesamten Lebenszyklus eines Produktes – oder generell jeder Art von Design – im Auge zu behalten. Ein Produktdesign, das mit langlebigen und hochwertigen Materialien arbeitet, ist ein weiterer Ansatz, um nachhaltig zu agieren und die Abfallmenge zu verringern, die durch „Fast-Food-Möbel“ verursacht wird.

Was reizt euch am Pure Talents Contest besonders?
Wir setzen uns für Innovation, Präzision und nachhaltiges Design ein. Der Pure Talents Contest mit seinem hohen Renommee ist für uns die perfekte Bühne, um unsere Ideen zu präsentieren und um Kooperationspartner zu finden.

Produkt Whitnie Yvette Lau

Fhoto: Whitnie Yvette Lau, Dennis Cheung; Koelnmesse

Nominiert: Sofie Leenen

Portrait Sofie Leenen

Sofie Leenen, geb. 1993, ist eine in Amsterdam lebende Designerin, Materialforscherin und Textildesignerin, die freiberuflich in den Bereichen Architektur sowie Raum- und Ausstellungsdesign tätig ist und in der Entwicklung- und Materialforschungsabteilung des Bereichs Weben am TextielLab des TextielMuseums im niederländischen Tilburg arbeitete. 2018 machte sie ihren Abschluss an der Design Academy Eindhoven.

braided weave | Sofie Leenen

Braided weave ist ein handgefertigter, geflochtener und gewebter Teppich, der sich in einen Korb verwandeln kann. Dieses Projekt begann mit einer Untersuchung der Ähnlichkeiten, aber auch der großen Unterschiede zwischen Textilweben und Korbflechten und ihrer jeweiligen Ausprägungen von Komplexität und Identität. Mittels eines Bands, das durch die entlang der kreisförmigen Kontur des Teppichs angebrachten Schlaufen verläuft, kann der Kreis zusammengezogen und zu einer dreidimensionalen Form aufgerichtet werden.

Produkt Sofie Leenen

Foto: Sofie Leenen; Koelnmesse

Q&As

Welche „Gebrauchsanweisung“ würdest Du Deinem Produkt mitgeben?

Das erste Produkt, das aus meiner Beschäftigung mit dem Flechten und Weben hervorgegangen ist, ist ein handgefertigter Teppich, der sich in einen Korb verwandeln lässt. Ich wollte ein Produkt entwerfen, das sowohl in seiner Funktion als auch in seinen räumlichen Dimensionen veränderbar ist.

In welchem Kontext siehst Du Dein Produkt?
Ausgangspunkt in meinen Projekten ist oft die Überlegung, wie Dinge entstehen können, aber ich hinterfrage auch, warum bestimmte Produkte überhaupt entwickelt werden. Ich schaue mir Möglichkeiten an, wie ein noch experimentelles Objekt mit bestimmten Handwerks- und Fertigungstechniken hergestellt werden könnte, wie langlebig die Materialien sind und stelle mir Fragen nach bestimmten Details in Bezug auf die Abmessungen. Ich glaube, es ist immer wichtig, erst einmal einen Schritt zurück zu gehen, um zu verstehen, auf welcher Grundlage man sich eigentlich bewegt und wie sich diese entwickelt hat. Mit diesem Wissen kann man sich dann gezielt weiter in Richtung einer neuen Anwendung bewegen. Dabei arbeite ich eng mit den Herstellern in der Industrie zusammen. Sie zeigen mir die Besonderheiten innerhalb ihres speziellen Bereichs. Sie nehmen mich dort zunächst an die Hand – und ich analysiere, experimentiere, sammle und strukturiere. Und dokumentiere diesen Prozess visuell gezielt in Richtung eines Entwurfs. Meine Entwürfe weisen oft einen Bezug auf zu Innenräumen. Ich finde es faszinierend, innerhalb eines vorgegebenen räumlichen Maßstabs zu arbeiten und die Funktion oder Funktionen eines Produkts daran auszurichten.

Wovon bist Du bei der Entwicklung ausgegangen: Vom Material, von der Form oder eher von der Funktion?
Ich habe mich hauptsächlich auf technische Aspekte der Textilherstellung konzentriert. Dabei habe ich zunächst die Ähnlichkeiten, aber auch die großen Unterschiede zwischen Textilweben und Korbflechten untersucht und dann daran gearbeitet, beide innerhalb einer neuen Technik zu kombinieren – dem geflochtenen Gewebe.

Welche Geschichte hat dein Produkt – gab es einen Anlass, eine Aufgabe, eine Inspiration, ein Anliegen?
Im Laufe meiner Untersuchungen wurde immer deutlicher, wie groß die Unterschiede zwischen dem Korbflechten und dem Weben von Textilien sind und dass jede Technik ihre ganz eigenen Ausprägungen von Komplexität und Identität aufweist. Dies war für mich der Anstoß dazu, mit Funktion, Form, Zugfestigkeit und Dimensionen eines bestimmten Gewebes zu experimentieren. Ich denke, die Zeit ist reif für neue Entwicklungen im Textilbereich.

Welche Trends siehst du momentan im Design und im Interior Design?
Die wichtigste Frage ist nicht mehr so sehr, ob etwas schön ist oder nicht. Wichtiger sind immer mehr Herkunft, Funktionalität und Qualität. Das kritische Hinterfragen von Produkten und ihrer Verwendung steht im Vordergrund, insbesondere die Frage, ob etwas im Einklang steht mit einer Entwicklung hin zu mehr Nachhaltigkeit oder nicht.

Was reizt Dich am Pure Talents Contest besonders?
Ich denke, der Wettbewerb ist eine großartige Gelegenheit, mein Projekt einem großen Fachpublikum zu präsentieren. Ich würde sehr gerne meinen Dialog mit der Industrie ausweiten und weitere Möglichkeiten erforschen. Und wenn man seine Arbeit einer Jury vorstellt, bedeutet das natürlich, konzentriert auf eine bestimmte Deadline hinzuarbeiten. Dabei schärft man unwillkürlich auch seinen Blick den bisherigen Prozess. Und gleichzeitig ist es eine sehr gute Gelegenheit, darüber nachzudenken, wie man ein Projekt in Zukunft weiterführen möchte.

Nominiert: Gustav Rossander and Moa Lundfeldt

Portrait Moa Lundfeldt

Gustav Rossander (25) und Moa Lundfeldt (23) teilen die gleichen Interessen und haben dieselben Ambitionen. Beide haben einen Bachelor-Abschluss in Maschinenbau und absolvieren derzeit einen Masterstudiengang in Industriedesign an der Universität Lund. Ihren Designstil beschreiben sie als funktional.

Efterlyst | Gustav Rossander and Moa Lundfeldt

Efterlyst ist eine stationäre Leuchte, die durch ihren integrierten Akku im Falle eines Stromausfalls auch als mobile Lichtquelle eingesetzt werden kann. Ladestation und Leuchte sind als Einheit konzipiert, wodurch sichergestellt ist, dass der Akku immer geladen ist.

Produkt Moa Lundfeldt

Foto: Moa Lundfeldt; Koelnmesse

Q&As

Welche „Gebrauchsanleitung“ würdet eurem Produkt mitgeben?
Efterlyst ist eine stationäre Leuchte für den Wohnbereich, die auch als mobile Lichtquelle eingesetzt werden kann.

In welchem Einsatzbereich seht ihr euer Produkt?
Efterlyst wurde als mobile Lichtquelle konzipiert, um die situative Lebensqualität der von einem Stromausfall betroffenen Menschen zu verbessern.

Wovon seid ihr bei der Entwicklung ausgegangen: Vom Material, von der Form oder eher von der Funktion?
Der Ausgangspunkt für die Produktentwicklung war die Funktion.

Welche Geschichte hat euer Produkt – gab es einen Anlass, eine Aufgabe, eine Inspiration, ein Anliegen?
Das Projekt entstand auf der Grundlage einer sehr kurz gefassten Aufgabenstellung seitens IKEA: „Verbesserung der Lebensqualität, inspiriert durch Off-Grid-Lösungen“. Wir haben uns dafür entschieden, auf eine Verbesserung der Lebensqualität von Menschen abzuzielen, die vorübergehend von der Versorgung durch das Stromnetz abgeschnitten sind. Unsere Recherchen haben dann ergeben, dass es die Dunkelheit ist, von denen die stärkste Beeinträchtigung auf die Betroffenen eines Stromausfalls ausgeht.
Wir haben dabei jedoch großen Wert darauf gelegt, dass die Leuchte nicht als ein Produkt für Katastrophenbesessene wahrgenommen wird, da wir glauben, dass es nicht dem menschlichen Naturell entspricht, ständig das Schlimmste zu erwarten.
Bei der Formgebung haben wir uns von eher traditionellen Kerzenleuchtern aus Messing inspirieren lassen.

Welche Trends seht ihr momentan im Design und im Interior Design?
Wir glauben, dass das Bewusstsein für einen nachhaltigen Konsum ein wichtiger Trend ist. Zwar ist Nachhaltigkeit an sich kein neuer Trend, aber wir nehmen wahr, dass Verhaltensänderungen im Konsum langsam Auswirkungen auf den Designbereich zeigen.

Was reizt euch am Pure Talents Contest besonders?
Wir halten den Pure Talents Contest für eine großartige Gelegenheit, Efterlyst einem breiteren Publikum vorzustellen. Außerdem freuen wir uns sehr darauf, Kontakte zu anderen Designern zu knüpfen.

Video: Moa Lundfeldt und Gustav Rossander