Köln: #immcologne

DE Icon Pfeil Icon Pfeil
DE Element 13300 Element 12300 EN
imm cologne 2022

Visions of „Das Apartment HAUS“

„Auch wenn „Visions of „Das Apartment HAUS“ nicht das gleiche ist, wie das ursprünglich geplante „Das Haus“, bietet auch der neue Gestaltungsansatz genug Spielraum, um die Ideen und Visionen der Designer darzustellen. So werden die Australierin Kate Booy, die zusammen mit ihrem Mann Joel Booy das Studio Truly Truly führt, auch unter den neuen Rahmenbedingungen an der Fortsetzung ihrer Raumforschung durch die Anregung der Sinne arbeiten. Der Grundgedanke hierbei ist, anstelle eines typischen Wohnlayouts stellt sich das Designerehepaar den Raum als Leinwand vor, die mit einer anregenden Komposition von Elementen arrangiert ist.

Das Apartment HAUS 2022

Dagegen fokussiert Luca Nichetto mit seinen Ideen auf Werte wie Leidenschaft, handwerkliches Können, auf die Bedeutung von Savoir Faire und einer Gemeinschaft – bestehend aus Designern, Designerinnen und Unternehmen. Aus seiner Sicht bedeutet in ein Designprodukt zu investieren, in die beschriebene Gemeinschaft zu investieren, die immer hinter diesem Produkt steht. Bei dem Offenbacher Designer Sebastian Herkner wird es um die Gestaltung von Co Living- und Co-Working-Bereichen gehen. Dabei beschäftigt ihn die Frage nach den Übergängen zwischen Konzentrations- und Kommunikationsräumen, die er so gestalten will, dass für die unterschiedlichen Bedürfnisse Platz ist: Raum zum Rückzug, zum gemeinsamen Arbeiten, aber auch, um Leute zu treffen und ein Gefühl von Nachbarschaft entstehen zu lassen.

Die Geschichte von Das Haus wird so in seiner zehnten Edition fortgeschrieben, schafft drei Bühnen und damit drei Treffpunkte, die - getreu dem Motto der imm cologne 2022 “Time for Exchange” -zum Diskutieren, Nachdenken und den persönlichen Dialog anregen.

Drei Designer – aus Deutschland, den Niederlanden/Australien und aus Schweden/Italien

Mittlerweile sind die in Köln noch als junge Kreative vorgestellten Designer in der Einrichtungsszene weltweit bekannte Größen. „Es ist natürlich schön, wieder dabei zu sein!“, freut sich Sebastian Herkner, einer der international erfolgreichsten deutschen Designer. „Vor allem ist es toll, dieses Projekt im Austausch mit anderen Designstudios machen zu können. Das ist in dieser Zeit generell eine gute Idee, wo man weniger reist und weniger Menschen trifft, sich dafür aber über virtuelle Kanäle intensiv mit den Leuten austauschen kann, mit denen man in Kontakt steht, weil man sie über Jahre hinweg auf den Messen getroffen und so gut kennengelernt hat.“ Herkner entwirft in seinem Offenbacher Studio unter anderem für Dedon, Gloster, Ames, Pulpo oder Schramm.

Auch die Australierin Kate Booy, die zusammen mit ihrem Mann Joel Booy das Studio Truly Truly führt, ist dem Ruf der imm cologne gerne gefolgt: „Wieder bei Das Haus dabei zu sein ist wirklich spannend. Für eine imaginierte Situation zu arbeiten gibt uns die Freiheit, extreme Ideen zu erforschen.“ Von Rotterdam aus verfolgen die gelernten Grafik- und Produktdesigner einen ganzheitlichen, auch künstlerische Impulse verarbeitenden Ansatz und entwerfen für Marken wie Leolux, Tacchini, Dexter Lighting oder Rakumba.

Dritte kreative Kraft ist Luca Nichetto, der heute von gleich zwei Standorten aus – Venedig und Stockholm – für Marken wie Rolf Benz, Sancal, Kristalia, &tradition, La Manufacture, Bernhardt Design, Foscarina oder Wittmann arbeitet. Rückblickend versteht der Designer sein „Haus“ von 2013 als „Konzept, das ein echtes Haus sein kann - nicht nur ein inspirierender Raum, sondern ein Statement dieses Moments, das auf Wunsch realisiert werden kann. Der Schwerpunkt lag auf der Nutzung von Grün und Pflanzen, um einen gesunden Raum und ein Zuhause zu gestalten“, so der Venezianer. „Für 2022 freuen wir uns auf etwas viel Radikaleres und Provokatives. Wir arbeiten an einem Konzept mit zwei Bedeutungsebenen: eine in Bezug auf die Botschaft, die wir geben wollen, und eine andere in Bezug auf Elemente, die für diese neue Ära des Wohnens und Arbeitens zu Hause relevant sein könnten.“

Creative Director Dick Spierenburg erwartet nicht nur Erkenntnisse in Form wegweisender Konzepte und origineller Interior Designs für das von ihm seit 10 Jahren kuratierte Designprojekt: „Es dürfte auch spannend sein zu sehen, inwieweit sich in Das Apartment HAUS die persönliche Entwicklung der Designer ablesen lässt, deren charakteristische Arbeiten wir aus den vergangenen Jahren noch so gut in Erinnerung haben.“

Neues Thema für das Design-Event der imm cologne: Managed Apartments

Das Haus auf der imm cologne war immer auch ein Ort der Begegnung. Wie wir Wohnraum wahrnehmen, verändert sich stetig – und nicht erst seit Corona: Mobilität, urbane Verdichtung und die Suche nach Wohnformen, die Durchlässigkeit und Abschottung gleichermaßen zulassen, stellen neue Herausforderungen an Architektur und Interior Design. Das Apartment HAUS 2022 soll zeitgemäße Konzepte hervorbringen, die temporäres Wohnen in einer Mischung aus privater Sphäre und geschütztem Gemeinschaftsraum ermöglichen.

2022 widmet sich die experimentelle Plattform für Interior Design daher einem Zukunftsthema, das die Stadtentwicklung immer stärker prägt: den Long und Short Stay Apartments. Sie stehen für eine neue Klasse von Ausstattungsgeschäft. Führungskräfte, Experts, Digital Nomads, Berufspendler, berufliche Neustarter und Studenten haben dabei jeweils eigene Anforderungen an gemanagte Urban Living Wohnkonzepte. Long und Short Stay Apartments werden zumeist komplett eingerichtet vermietet. Zudem bieten die neuen Apartmenthäuser aber auch Formen des Co-Livings an, die den privaten Bereich durch gemeinschaftlich zu nutzende Raumangebote für Hospitality, Sport und Work Spaces erweitern.

2022: Urban Living Konzept der Long und Short Stay Apartments

Wohnen wird heute als ganzheitlicher Lebensbereich wahrgenommen, der Rückzugsbedürfnisse genauso wie soziale Aktivitäten, indoor wie outdoor, Entertainment wie Home Working umfasst. Neue Zukunftsherausforderungen für die Einrichtungsbranche stellen sich aber nicht nur bei der Integration des Homeoffice in das traditionelle Wohnumfeld, sondern auch bei der Entwicklung von Modellen für ein „Neues Wohnen“, in denen Lösungen für die Wohnraumverdichtung gesucht werden.